Große Pötte bringen die Schiffe zum Schaukeln

■ Beiratsdeabtte zur Schiffsunterbringung

“Ich wundere mich, daß es hier heute abend so ruhig abgeht“, gestand Vegesacks Ortsamtsleiter Reiner Kammeyer bei der jüngsten Beiratssitzung. Denn auf der Tagesordnung stand die künftige Unterbringung von AsylbewerberInnen im Ortsamtsgebiet. Der Hintergrund: Die Sozialbehörde möchte im Ortsteil Grohn 200 AsylbewerberInnen in mobilen Turnhallen, z.B. am „Oeversberg“, unterbringen.

Und: Der Vegesacker Hafen ist als möglicher Liegeplatz für eines der Schiffe ausgeguckt worden, auf dem für ein Jahr 100 AsylbewerberInnen unterkommen sollen. Um kräftig die Werbetrommel für ihr Vorhaben zu rühren, war Sozialsenatorin Sabine Uhl gekommen. Im Schlepptau: Claus Gehlhaar, Leiter des sozialbehördlichen Krisenstabes. Die Vegesacker Beiratsmitglieder, die als erste in Bremen über dieses Vorhaben informiert wurden, zeigten zwar Verständnis für die Notlage von AsylbewerberInnen. Trotzdem: für sie ist die Grenze im Stadtteil erreicht. Für mehr als die bisherigen 400 AsylbewerberInnen sei einfach kein Platz mehr.

Hella Heintel, SPD: „Grohn ist mit 19,61 Prozent der am stärksten belastete Ortsteil.“ Allein in der „Grohner Düne“ gebe es zur Zeit 17, in ganz Grohn 20 Nationen. Und gegen die Schiffslösung brachte Hans Meyerhoff (SPD) vor: „Wenn große Pötte über die Weser fahren, entsteht im Hafenbecken ein Sog, der die Schiffe unheimlich zum Schaukeln bringt.“ ubu