Studentenhilfe in die Sowjetunion

■ Studentenhilfe: Sowjetunion-„Gorki“

Eine unserer Kommolitonin war vergangene Woche in Moskau und berichtete das in den Bezirkskrankenhäusern noch keine deutsche Hilfe angekommen ist und das es diesen Anstalten viel schlechter geht als den Provinzhospitälern. Es fehlt zum Beispiel an Kanülen und Infusionen für Säuglinge. Viele Kranke, die eigentlich in ein Krankenhaus gehören, müssen ambulant versorgt werden, weil stationär nicht genügend Betten und Mahlzeiten vorhanden sind.

Als Studenten der Kulturgeschichte Osteuropa der Bremer Uni helfen wir direkt da, wo wir uns auskennen. Obwohl es auf der Welt Völker gibt, die unter noch größerer Not leiden, als die der Sowjetunion.

Wir bringen unsere Hilfsgüter persönlich zu den Bedürftigen, dammit:

-nichts in dunklen Kanälen verschwindet

-niemand sich daran bereichert

-und keiner politisches Kapital aus Hilfe schlägt

Besonders schwierig ist die Versorgungslage in den großen Städten, die sich nicht selber versorgen können und von bisherigen Zulieferern teilweise booykottiert werden.

Im Prinzip gibt es genug, nur nicht da, wo es gebraucht wird. Die Waren kommen wegen des Zusammenbruchs des Handels- und Versorgungsnetzes, krimineller Manipulation, Panikkäufen und wegen des politischen Boykotts bestimmter Regionen nicht an den Bestimmungsort. Betroffen von dieser Situation sind vorallem sozial Schwache und alte Menschen, die die hohen Schwarzmarktpreise nicht bezahlen können.

Die Mangelwaren:

Lebensmittel, Medikamente und medizinische Geräte liefern wir mit LKw's zu einer Ärztekooperative, Kinderkrankenhäusern, armen Familien und Stalinismusopfern der Gruppe Memorial nach Moskau und Gorki. Die Adressen bekommen wir von vertrauenswürdigen Russen, die wir kennen oder über Kontakte der Forschungsstelle.

Wir beschaffen nichts wahllos, sondern informieren uns vorher, was dort gebraucht wird. Unsere erste Fahrt unternehmen wir erst im Februar, weil dann die Versorgung in den großen Städten erfahrungsgemäß am Schlechtesten ist. Danach wird warscheinlich ein Weihnachtsloch entstehen, denn die meisten Organisationen konzentrieren ihre Hilfe auf die Feiertage. Außerdem bleibt uns so genügend Zeit, unsere Aktion zu organisieren und Spenden zu sammeln.

Unterstützt werden wir von verschiedenen Institutionen, darunter unter anderem die Forschungsstelle Osteuropa an der Bremer Uni und die Deutsch-Rumänische Gesellschaft e.V. Spendet Geld auf das Konto der Sparkasse Bremen, Ktn.: 11959756, BLZ.: 290 50101 unter dem Stichwort: Gorki.

Spendenbescheinigungen können wir ausstellen.

Bei Sachspenden und für weitere Informationen anrufen unter Tel.: 218-3268, Montag bis Freitag von 15-17 Uhr

Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an : taz Bremen, Am Dobben 123, 2800 Bremen 1.