OibE sind noch an Uni

■ Riedmüller hat Stasi-Hochschullehrer auch nach deutscher Einheit noch immer nicht gefeuert

Mitte. Seit Wochen wird die Humboldt-Uni aufgefordert, sich personell zu erneuern — also die politisch belasteten Mitarbeiter rauszuschmeißen. Das hätte Rektor Heinrich Fink mit den 14 Wissenschaftlern, die als Stasi-Offiziere im besonderen Einsatz (OibE) bekannt geworden sind, längst getan. Doch waren ihm dafür sowohl unter der DDR-Regierung als auch unter dem Senat die Hände gebunden. Nur die Stasi-Offiziere aus dem akademischen Mittelbau konnte Fink bisher entlassen.

Um die übrigen, vorwiegend aus der ehemaligen Sektion Kriminalistik, wenigstens aus dem Lehrbetrieb zu nehmen, wurden sie von Fink nach einem Disziplinarverfahren zumindest beurlaubt. Die Abberufungen hätte bis zum 3. Oktober der damalige DDR-Bildungsminister und jetzige Kultusminister Sachsens, Hans-Joachim Meyer, vornehmen müssen. Der jedoch zögerte wegen der unklaren Rechtssituation, bis er nichts mehr zu sagen hatte. Spätestens seit dem Einigungsvertrag hätte man handeln können. Denn Grund für die Kündigung kann sein, wenn »der Arbeitnehmer für das frühere Ministerium für Staatssicherheit tätig war«. Am Zug wäre seit dem 3. Oktober nun Wissenschaftssenatorin Riedmüller gewesen. Doch auch sie hat in dieser Frage noch immer nichts bewegt. anbau