Heimstiftung baut Modellprojekt

■ Pflegepersonal: Kein Grund zum Feiern / Demo zur Grundsteinlegung

Gestern nachmittag wurde in Bremen Nord unter Anwesenheit von Sozialsenatorin Sabine Uhl und Senatsdirektor Hans-Christoph Hoppensack der Grundstein für einen Erweiterungsbau des Altenheimes am Schönbecker Kirchweg der Bremer Heimstiftung gelegt. Das 17 Millionen Mark teure Altenheim-Modellprojekt wird ohne Trennung von Wohn-und Pflegebereich arbeiten und soll mit einem besseren Personalschlüssel ausgestattet werden. Die krankenhausähnlichen Strukturen sollen durch eine möglichst private Atmosphäre ersetzt werden. 70 Prozent der 126 Plätze sollen „komfortable Single-Appartements“ und und Ehepaarwohnungen werden.

Eine wissenschaftliche Begleitforschung soll die Möglichkeiten dieser neuen Art von Altenpflege auswerten. Sieben Millionen Mark für den Bau geben der Bund und das Land Bremen aus öffentlichen Mitteln hinzu.

Pflegepersonal und Betriebsrat der Heimstiftung demonstrierten indes gegen den Pflegenotstand und für humane Altenpflege. „Wer dieses schöne neue Haus entworfen hat, hat noch nie gearbeitet“, so der Betriebsrat. Die Bewohner erhielten zwar Einzelzimmer und Küchen, in denen sie kochen und backen können, Personal für die Betreuung und Anleitung werde hingegen nicht ausreichend eingestellt. Das müsse das Pflegepersonal nebenbei erledigen.

Nur 10 Prozent mehr Pflegepersonal für ein um 30 Prozent erhöhtes Dienstleistungsangebot sei zu wenig. Durch die Anordnung der Einzelzimmer entstünden für die Beschäftigten bis zu sechsmal längere Wege.

bear