Kapitän ahoi!

■ Arsenal-Adams wechselt in eine Knastmannschaft

Dublin (taz) — „Er konnte diesen hohen Alkoholwert überhaupt nicht verstehen“, sagte Anwalt Gilbert Gray. Sein Schützling Tony Adams, englischer Nationalspieler und Kapitän des FC Arsenal, war gerade zu neun Monaten Knast verurteilt worden, weil er mit seinem Sportwagen einen Gehweg entlang raste, bis eine Mauer ihn zum Stehen brachte. Adams hatte 2,4 Promille im Blut. „Er kam vom Lunch“, erklärte der Anwalt.

Adams ist aber keineswegs der erste Fußballprofi, der wegen Trunkenheit am Steuer verurteilt wurde: Sören Mölby, Bryan Robson — die Liste ist lang. Die erste Order des neuen Nationaltrainers Graham Taylor war daher richtungsweisend: Nationalspieler haben nach Heimspielen Fahrverbot und müssen ein Taxi nehmen.

Arsenals Trainer George Graham will auf Adams nicht verzichten, wenn er aus dem Knast kommt. Das kann bei guter Führung schon im Februar sein. Ein Teil der Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Für die nächsten Spiele war Adams ohnehin wegen schweren Foulspiels gesperrt.

Ein weiteres Verfahren läuft vor dem Fußballgericht, weil er gegen die Queens Park Rangers den Zuschauern den gestreckten Mittelfinger gezeigt hatte. „Sein Professionalismus und seine Führungsqualitäten sind lobenswert“, sagte sein Trainer vor Gericht. Ralf Sotscheck