Millionenprogramm für Kraftwerke im Ostteil

■ Ebag-Aufsichtsrat beschloß ein Bauprogramm/ Koalitionsdisput über Stromtrasse ist noch nicht beendet

Berlin. Die Anlagen der Ostberliner Energieversorgungsgesellschaft Ebag werden modernisiert. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft beschloß am Donnerstag für das erste Halbjahr 1991 ein Bauprogramm in Höhe von 106 Millionen Mark. Nähere Angaben über die geplanten Arbeiten wollte Ebag-Sprecher Beuche nicht machen. Seit dem Sommer ist die Ebag einer Geschäftsbesorgungsgesellschaft unterstellt, die der Westberliner Schwestergesellschaft Bewag gehört; der Bewag-Vorstandsvorsitzende Tegethoff ist Vorsitzender des Ebag-Aufsichtsrates.

Mit Tegethoff und seinem Vorstandskollegen Müller berieten gestern auch Politiker von CDU und SPD über mögliche Investitionen in die Energieversorgung im Ostteil der Stadt. Die Bewag hat verstärkte Anstrengungen angeboten. Voraussetzung sei, daß es der Senat der Bewag erlaube, die geplante Stromtrasse durch Spandau als — billigere — Freileitung statt als Erdkabel zu verlegen. Zu einer Einigung in dieser zwischen SPD und CDU umstrittenen Frage sei es gestern nicht gekommen, sagte der CDU-Politiker Volker Hassemer gestern der taz. Ob die Frage im Rahmen der Koalitionsverhandlungen geklärt werden könne, sei noch offen. Nötig sei zunächst ein energiepolitisches Konzept, in das dann alle Einzelprojekte »neu eingeordnet« werden müßten, meinte Hassemer, der den Posten des Umweltsenators anstrebt. hmt