Frist für Roma um drei Wochen verlängert

■ Neuer Senat muß über weiteres Schicksal entscheiden

Berlin. Zumindest die Weihnachtsfeiertage können vier Roma- Familien ohne Angst vor der Ausländerbehörde verbringen. Die Senatsinnenverwaltung folgte gestern der Empfehlung der Härtefallkommission, die Flüchtlinge aus Jugoslawien vorerst nicht abzuschieben, und ließ die Ausreisefrist bis zum 15. Januar verlängern. Dann soll die neu konstituierte Landesregierung — und ein neu gewählter Innensenator — über das Schicksal der Familie Saitovic und zwölf weiteren Roma entscheiden.

Für einen Abschiebestopp hatten sich in den letzten Wochen der evangelische Landesbischof Kruse, die FDP-Fraktionsvorsitzende von Braun, der Berliner Flüchtlingsrat sowie die Berliner Roma-Union und die Cinti-Union Berlin eingesetzt. Evangelische Gemeinden haben den Familien für den Notfall Kirchenasyl angeboten. In der katholischen Kirche tut man sich mit solch praktischer Hilfe noch schwer. Zwar sollen nach den Worten des Pressesprechers des Bistums, Hanky, auch die katholischen Gemeinden zum Kirchenasyl aufgerufen werden — doch bislang fand sich nur ein Jesuitenpater, der die Roma zu Weihnachten in seine Kirche eingeladen hat. anb