Fernsehturm macht kurzzeitig dicht

Der Berliner Fernsehturm macht vorübergehend dicht. Vom 14. bis 29. Januar werden alljährlich notwendige Wartungsarbeiten durchgeführt. Aufzüge und Klimaanlage sind zu überholen. »Januar ist der günstigste Termin für diese Arbeiten«, so der Direktor des Turms, Hartmut Wellner. Die Besucherzahlen liegen zu Jahresanfang immer unter dem Durchschnitt — in schlechten Monaten wie November oder Dezember bei etwa 100.000, in den besseren Sommermonaten bei 170.000. Aber nicht die Besucherzahlen sondern die Zukunft des Komplexes bewegt derzeit den Direktor. Die Ausschreibung für das einstige HO-Objekt ist angekündigt, vom 7. bis 21. Januar erwartet die Treuhand Angebote. Dann wird über das Schicksal der jetzt noch 306 Mitarbeiter — Hostessen, Beschäftigte in der Gastronomie und Techniker — entschieden. 149 sind in diesem Monat bereits auf Kurzarbeit gesetzt. Die Mitte 1990 gegründete GmbH will sich an der Ausschreibung beteiligen. »Ziel muß es sein, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten«, meint Wellner. Ein Geldgeber muß noch gefunden werden. »Es geht um Millionen für die Ausstattung, die die Treuhand verkaufen will. Für Inventar, das eigentlich nicht mehr viel wert ist.« Folgen müßten Investitionen — für die Inneneinrichtung, Heizung, Dachsanierung, Lüftung, die marode Balustrade. Der Direktor hofft, falls die GmbH den Zuschlag erhält, auf öffentliche Zuschüsse. Foto: H.-P. Stiebing/Zenit