Querelen bei den Reps werden gerichtskundig

■ Der Ex-Chef der »Republikaner«, Bernhard Andres, steht seit gestern wegen Körperverletzung vor Gericht

Berlin. Der ehemalige Landesvorsitzende der rechtsradikalen »Republikaner«, Bernhard Andres, muß sich seit Donnerstag wegen Körperverletzung und Nötigung vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Der 39 Jahre alte fraktionslose Abgeordnete hatte laut Anklage im März 1989 noch als Landesvorsitzender der Reps im Rathaus Schöneberg seinen damaligen Parteifreund Bert Handschuhmacher nach einem Streit in den Polizeigriff genommen und aus dem Fraktionszimmer geworfen. Der jetzt 23jährige Jurastudent ist nach eigenen Angaben dabei zu Boden gegangen und erlitt Hautabschürfungen. Der Vorfall ereignete sich auf dem Höhepunkt der innerparteilichen Querelen.

Nach Darstellung von Andres hat sich der Ex-Parteifreund in einer Auseinandersetzung um die Satzung als Jurist aufgespielt, ihn dagegen beschimpft, das Bildungsniveau eines Hauptschülers zu haben. Andres will den Mann mehrmals ruhig aufgefordert haben, den Raum zu verlassen. Schließlich habe er von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht, den Studenten unter den Achseln gepackt und herausgezerrt. Andres wurde im Oktober 1989 von der Partei der »Republikaner« ausgeschlossen. Er hat anschließend die ebenfalls rechtsgerichtete Splitterpartei »Die Deutschen Demokraten« gegründet. Der Prozeß wird am 14. Januar mit Zeugenvernehmungen fortgesetzt. ccm/dpa