Leukämie-Studie

Eine wissenschaftliche Untersuchung der Häufigkeit von Blutkrebs — Leukämien und Lymphome — bei den Einwohnern der Landkreise Nienburg und Schaumburg hat das niedersächsische Sozialministerium in Auftrag gegeben.

Nachdem bereits zu Beginn des Jahres 1990 eine vergleichbare Studie im nordrhein-westfälischen Landkreis Minden- Lübbecke vorgelegt worden war, werde „der Ring um die Sonderabfalldeponie Münchehagen geschlossen“, heißt es in einer Mitteilung des Sozialministeriums vom Freitag. Der Vertrag zwischen dem Ministerium und dem Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) sei unterzeichnet worden.

Bei dieser Untersuchung soll die Frage geprüft werden, ob die Umgebungsbelastung durch Schadstoffe aus der Deponie bei den Anwohnern zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko für Blutkrebs führt. Die Datenerhebung beginne am 7. Januar und werde den Zeitraum von 1984 bis 1990 umfassen. Das mit der Untersuchung beauftragte Institut werde mit Unterstützung der Ärztekammer Niedersachsen, der Krankenhäuser, der niedergelassenen Ärzte und der Gesundheitsämter alle entsprechenden Krankheitsfälle ermitteln.

Außerdem soll im Laufe des Jahres mit der Untersuchung des Gesundheitszustandes der Kinder, die in den an die Deponie angrenzenden Gemeinden aufwachsen, begonnen werden. Damit werde eine Forderung erfüllt, die namhafte Toxikologen bereits im Herbst 1988 anläßlich einer mehrtägigen Expertentagung in der Evangelischen Akademie Loccum erhoben hatten.

dpa