: „Nur ein Zeichen setzen“
■ Fragen an den Flieger-Boss / „Stimmung ist gelassen“
Oberstleutnant Peter G. Pyczak wird die 212 deutschen Soldaten in der Türkei befehligen.
taz: Wie ist die Stimmung vor dem Abflug? Haben ihre Soldaten Angst?
Peter G. Pyczak: Angst, nein. Angst hat man nur vor Situationen, die man nicht kennt. Die Stimmung ist gelassen.
Wir wissen ja, daß wir zur Zeit nicht mit Krieg zu rechnen haben. Ich habe meinen Männern immer wieder gesagt, daß wir ein politisches Zeichen setzen werden, damit es nicht zum Krieg kommt.
Kommt es Ihnen nicht so vor, daß Sie jetzt in die Türkei fliegen, obwohl Sie mit der Golfkrise gar nichts zu tun haben?
Unser Nato-Partner Türkei fühlt sich durch den hochgerüsteten Irak bedroht. Deshalb hat die Türkei um Solidarität des Bündnisses gebeten.
Gestern wurde eine Umfrage veröffentlicht: Die Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung meint, daß Deutschland sich aus internationalen Konflikten heraushalten soll.
Diese Umfrage kenne ich nicht. Ich als Soldat erfülle den Auftrag unserer demokratisch gewählten Regierung.
Dies könnte der erste Krieg seit dem zweiten Weltkrieg sein, an dem sich deutsche Truppen beteiligen.
Ich betone noch einmal, daß wir nicht mit kriegerischen Auseinandersetzungen in der Türkei rechnen. An weiteren Spekulationen möchte ich mich nicht beteiligen.
Fragen: Hannes Koch
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen