Promis unterstützen Rot-Grün

Frankfurt/Main (taz) — Die Niederlage der Grünen bei den Bundestagswahlen im vergangenen Dezember habe wie „ein Eimer kaltes Wasser mit Gründlingen im Bett“ gewirkt. Vom „kalten Wasser“ aufgeschreckt wurde der Frankfurter Altlinke und Hauff-Berater Tilman Schulz, der gestern in der Main-Metropole eine „Wählerinitiative Rot- Grün – 91“ vorstellte, der Prominente wie Eva Demski, Margarete Mitscherlich-Nielsen, Alfred Edel und K.D. Wolff ihre Unterstützung zugesagt haben. Tilman Schulz: „Wir denken, daß uns die Bundestagswahl das Gruseln gelehrt hat, und wir müssen deswegen hier in Hessen die Konsequenzen ziehen und für Rot- Grün optieren.“

Daß es in Hessen „keine Alternative zu einer möglichen sozial-ökologischen Koalition“ für Grüne und Sozialdemokraten gebe, glauben auch die Frankfurter Jungsozialisten. Zusammen mit dem Grünen Jugendstammtisch wollen die Jusos am 16. Januar in der legendären „Batschkapp“ eine rot-grüne Disko „abfahren“ lassen, denn „Hessen muß zum sozial-ökologischen Gegengewicht zur konservativ-liberalen Ellenbogenpolitik auf Bundesebene werden“. Gewichtiger werden die Grünen in Hessen schon vor der Wahl. In der Landesgeschäftsstelle sprechen die MitarbeiterInnen von einem „Mitgliederboom“ nach der verlorenen Bundestagswahl. Der Landesverband habe eine „Eintrittswelle“ zu verzeichnen — und noch nie zuvor sei von den Kreis- und Ortsverbänden soviel Wahlkampfmaterial wie heute geordert worden, meinte Landesgeschäftsführer Michael Korwisi. Bald sei die 5.000-Mitglieder-Grenze überschritten. Kpk