: Ex-RAF-Mitglied Lotze vor Gericht
München (dpa) — Am 9. Januar beginnt vor dem Staatsschutzsenat des bayerischen Obersten Landesgerichts in München der Prozeß gegen den Ende der siebziger Jahre zu den führenden Mitgliedern der Rote Armee Fraktion (RAF) zählenden Werner Lotze. Er muß sich wegen Mordes und versuchten Mordes in vier Fällen an Polizisten und eines Anschlags auf den damaligen Oberkommandierenden der Nato-Truppen verantworten. Außerdem werden ihm zwei Banküberfälle zur Last gelegt. Der 38 Jahre alte Lotze gehört zu den RAF-Mitgliedern der zweiten Generation, die sich in der ehemaligen DDR wahrscheinlich mit Hilfe des Stasi unter anderen Namen niedergelassen hatten.
Lotze war im Juni 1990 gefaßt und im Oktober unter Anklage gestellt worden. Dem umfassend geständigen Ex-Mitglied der RAF hat der Generalbundesanwalt das „erkennbare Bemühen“ bescheinigt, „mit seiner Vergangenheit ins reine zu kommen“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen