Wedemeiers geheime Urlaubskasse

■ Senatskanzlei will über Privatreisen des Bürgermeisters keine Auskunft geben hier bitte das Foto mit dem dicken Daimler

Bürgermeister Wedemeier ist das Daimlerfahren gewöhnt: Auch seine Dienstlimousine hört auf den Namen MercedesFoto: Sabine Heddinga

Wenn Bremens Bürgermeister Klaus Wedemeier in Intercity oder Flugzeug steigt, um im Dienste der Stadt in Bonn, Rostock und Riga zu wirken, dann zahlt das „selbstverständlich der Bremische Steuerzahler.“ Mit diesen Worten reagierte Senatspressesprecher Klaus Sondergeld auf Nachfragen, wie es denn der Bremer Bürgermeister mit dem Reisesponsering durch Firmen, Verbände oder Vereine halte.

Der Baden-Württembergische Ministerpräsident Lothar Späth hatte am Dienstag bei einer Pressekonferentz angedeutet, daß seine Art private oder Wahlkampfreisen zu finanzieren, auch im Kreise der anderen Ministerpräsidenten so ungewöhnlich nicht sei.

Doch zumindest für den dienstlichen Bereich schließt Sondergeld finanzielle Unterstützung durch Firmen aus. Sondergeld: „Das wird nach einschlägigen Vorschriften aus den Mitteln der Senatskanzlei abgerechnet.“ Und für Wahlkampfeinsätze im kleinen Bundesland Bremen benötige der Bürgermeister schließlich keinen Hubschrauber oder Privatjet.

Ein ähnlich deutliches Dementi zu den Privatreisen des Urlaubers Klaus Wedemeier ist vom Rathaus nicht zu bekommen. Immerhin hält sich seit dem letzten Sommer hartnäckig das Gerücht, daß Klaus Wedemeier auf Kosten des SV Werder mit der Mannschaft nach New York geflogen war und von dort in einem von Mercedes gestellten Wagen in den Familienurlaub startete.

Und auch über den August-Tennis-Urlaub des Bürgermeisters in Spanien gibt es aufgrund des damaligen Besuchs beim Baulöwen Hans Grothe verschiedene Gerüchte. Doch der Senatskanzlei fehlt entweder das Interesse oder die Möglichkeit, diese Gerüchte zu widerlegen. Klaus Sondergeld: „Bei der Amerika-Reise ist alles mit rechten Dingen zugegangen.“

Heißt dies, keinerlei Finanzierung durch Dritte? Sondergeld: „Wir sehen keine Veranlassung wegen der Probleme von Herrn Späth über private Reisen des Bürgermeisters Auskunft zu geben.“

hbk