Frauen-AStA gestürzt

■ Uni-Rektor bestätigt Abwahl vom Dezember

Seit gestern gibt es eine neue StudentInnenvertretung der Bremer Universität. Nachdem die Abwahl des bislang amtierenden Frauen-AStA bereits im vergangenen Jahr mehrmals vom Rektorat für unrechtmäßig erklärt worden war, hat es jetzt geklappt: gestern erklärte der Rektor die AStA-Wahl vom 21.12. für gültig.

Kurz nach den Wahlen zum neuen StudentInnenrat am 11. Dezember hatte es erneut Auseinandersetzungen über Listenkoalitionen, rechtliche Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenauszählung gegeben, und last not least wurde auch die Gültigkeit der letzten StudentInnenratsitzung (SR) angezweifelt. Die hatte am 21. Dezember getagt, einen neuen Asta gebildet und damit das Ende des Frauen-AStAS eingeleutet.

Auch im neuen Jahr ging das Gerangel weiter. Der Vorwurf: Die Einladungen zur SR seien nicht vorschriftmäßig, also per Einschreiben, verschickt worden. Einige der am 21. Anwesenden erklärten flugs, daß sie eigentlich abwesend gewesen seien. Andere KandidatInnen beschwerten sich, daß sie überhaupt keine Einladung erhalten haben. Somit sei auch das Ergebnis dieser Sitzung null und nichtig. Kurz: Das Chaos war mal wieder nur noch für Eingeweihte zu durchblicken.

„Jedes Jahr ist es das gleiche, immer fängt igendeine Liste, die zuwenig Sitze gekriegt hat, an, zu diskutieren. Alles Pippifax“, schimpft Peter Bergmann von der Wahlkomission. Er macht das Theater nun schon zum dritten Mal mit. „Anscheinend haben die Leute nichts besseres zu tun, als solche Gerüchte in die Welt zu setzen. Es passiert ihnen anscheinend zu wenig“.

Auch für Martin Pranger, SR- Präsident, ein klarer Fall: „Diejenigen, die versuchen mit Formalien die Neubildung eines Astas zu verhindern, sind die Frauen des alten AStA. Der will sich mit allen Mitteln halten.“ Früher sei es so gewesen, daß ein AStA, der die Mehrheit verloren hatte, einfach zurücktrat, „heute artet es nur noch in große Albernheiten aus.“ Weitere Wahlanfechtungen will Rektor Timm in Zukunft verhindern. Er kündigte gestern an, künftig ein korrekteres Verfahren durchzusetzten und sich dabei für die Einhaltung „gewisser Formalien“ stark zu machen.

Der neue Asta setzt sich wie folgt zusammen: Listenverbindung Asta für alle (6 Sitze), Jusos (3), KUS — Kultur und Sportliste (2) und GAL (1). Über die Ziele und nächsten Aktivitäten des neuen Parlaments konnte die taz bis Redaktionsschluß leider noch nichts erfahren. Im Vorstandsbüro hieß es lediglich: „Hallo, hier spricht die feministische Anrufbeantworterin des Frauen- AStA Uni Bremen ....“. bz