SONNTAG: Wen die Götter lieben / Nashville / Curtis Mayfield / Bagdad Cafe / 2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen

WEN DIE GÖTTER LIEBEN

Wenn Götter zu sehr lieben... kommen Komponistengenies wie Wolfgang Amadeus Mozart dabei heraus. Meinte vermutlich Karl Hartl, der Regisseur dieser episodisch strukturierten Musikerbiographie, die uns an die aus Anlaß des Mozart-Jahres alsbald lärmend auf uns eindrängenden und -hämmernden vielfältigen Programmpunkte gewöhnen soll. Karl Hartl dreht immer wieder gern aufgeführte Publikumsrenner wie F.P.1 antwortet nicht oder Der Mann, der Sherlock Holmes war, bevor er als Folge der Annexion Österreichs von den Nazis zum Produktionsleiter der Staatsfirma „Wien- Film“ befördert wurde. Wen die Götter lieben war seine einzige Regiearbeit in dieser Zeit, der nach Kriegsende allerdings etliche folgten, darunter auch einige britische Produktionen.

(ZDF, 15.15 Uhr)

NASHVILLE

Nashville ist der zweite Robert-Altman-Film an diesem Wochenende und der erste nach einer 13teiligen Reihe, mit der 3sat das Schaffen des amerikanischen Regisseurs würdigt. Mit der gleichen Bösartigkeit wie in M.A.S.H. karikierte Altman mit Nashville auf vielschichtige Art das Treiben im Dorado der amerikanischen Countrymusik, die in ihrer kommerziellen Ausprägung der Verlogenheit des deutschen Schlagers nicht nachsteht. Viele von Altmans Stammschauspielern gehören zur Besetzung, auch wenn sie, wie Elliott Gould, nur Kurzauftritte absolvieren. Die Hauptdarsteller wurden von Altman dazu angeregt, die Vorgaben des Drehbuches nach eigenem Gutdünken zu verändern.

(3sat, 19.30 Uhr)

CURTIS MAYFIELD

Aus der Feder des Soulmusikers Curtis Mayfield stammen Hits wie „People Get Ready“, „Move on Up“, „Keep On Pushing“, „Future Shock“ und viele andere. Er arbeitete zunächst mit den Impressionen, später als Solist und machte sich einen Namen als innovativer Produzent, Komponist und Sänger von zeit- und sozialkritischen Titeln. Seinen größten kommerziellen Erfolg erzielte er mit der Musik zu dem „Blaxploitation“-Streifen Superfly. Unzählige seiner Kompositionen wurden von Kollegen interpretiert, und es war keine Frage, daß man Mayfield auch mit dem Soundtrack zu The Return of Superfly, einer Fortsetzung der beiden bisherigen Superfly-Filme, beauftragte, eine Arbeit, die er in Zusammenarbeit mit jungen Musikern wie Lenny Kravitz und Ice-T. souverän bewältigte und mit der er bewies, daß er die aktuellen Trends der schwarzen Musik keineswegs verschlafen hat. Tele 5 zeigt den Live-Mitschnitt eines Konzerts, das im Londoner Ronnie-Scott's- Club aufgezeichnet wurde.

(Tele 5, 0.50 Uhr)

BAGDAD CAFE

Die krampfhafte Suche amerikanischer Fernsehproduzenten nach neuen, halbwegs originellen Stoffen, die sich gegen die Spielfilmkonkurrenz der Pay-TV-Kanäle durchzusetzen vermögen, hat dazu geführt, daß wieder verstärkt Kinofilme zu TV- Serien umgearbeitet werden. Bagdad Cafe war der US-Titel von Percy Adlons Komödie Out of Rosenheim, und auf eben diesem Kinoerfolg basiert die gleichnamige Serie, in der Whoopie Goldberg und Cleavon Little die Hauptrollen übernommen haben.(Tele 5, 19.45 Uhr)

2010 — DAS JAHR, IN DEM

WIR KONTAKT AUFNEHMEN

Sechzehn Jahre nach dem Science- Fiction-Klassiker 2001 — Odyssee im Weltraum entstand, wiederum nach einer Vorlage von Arthur C. Clarke, eine Fortsetzung, die neun Jahre nach den mysteriösen Ereignissen um das Raumschiff Discovery spielt. Amerikanische und sowjetische Wissenschaftler machen sich auf die Suche nach dem verschollenen Schiff. Während im All die Kooperation der beiden Supermächte ausnehmend gut klappt, schlittern die Nationen daheim allmählich in einen Dritten Weltkrieg. Die unsichtbaren Herren des schwarzen Monolithen sehen sich erneut gezwungen, in die Menschheitsgeschichte einzugreifen.(1plus, 22.05 Uhr)