USA strikt gegen Atomteststopp Kein Verzicht auf unterirdische Tests

Genf/New York (taz) — Die USA haben sich erneut strikt gegen ein umfassendes Verbot atomarer Waffen gewandt. Auf der Anfang dieser Woche am New Yorker UNO-Sitz eröffneten Konferenz der 117 Unterzeichnerstaaten des Partiellen Teststoppabkommens von 1963 (PTBT) erklärte der US-Delegationsleiter, derartige Test seien weiterhin „unabdingbar für die Aufrechterhaltung einer glaubwürdigen nuklearen Abschreckung durch die USA und ihre Verbündeten“. Auch werde man an derartigen Konferenzen künftig nicht mehr teilnehmen.

Die Delegierte der USA, Mary Elizabeth Hoinkes, sagte, es sei weder an der Zeit, noch stimme der Rahmen, um einen vollständigen Teststopp zu beschließen. Diese Frage ginge an den Nerv der Sicherheitsinteressen der USA.

Der Konferenz liegt ein von sechs blockfreien Staaten eingebrachter Antrag vor, das Verbot von Atomwaffentests auf Testversuche unter der Erde, im erdnahen Weltraum und in den Tiefen der Meere zu erweitern. Diese Orte sind bislang nicht im PTBT-Vertrag erfaßt.

Der sowjetische Präsident Gorbatschow hatte der Konferenz am Mittwoch mitteilen lassen, die UdSSR sei zu einem sofortigen atomaren Teststopp bereit, falls auch die USA dazu bereit seien. Die US-Delegation bei der New Yorker Konferenz wies diesen Vorschlag umgehend zurück. azu