Philippinen kommen USA entgegen

■ Neues Stützpunktabkommen ist wahrscheinlich

Manila (afp) — Die philippinische Regierung hat am Montag die Bereitschaft erkennen lassen, hinter ihre Forderung nach einem Abzug der US-Militärstützpunkte binnen fünf Jahren zurückzugehen, wenn Washington einen angemessenen Preis dafür bietet. Außenminister Raul Manglapus erklärte in Manila, bei den offiziellen Verhandlungen sei es zwar notwendig gewesen, einen harten Standpunkt einzunehmen. Es könne jedoch im nationlen Interesse sein, gegen ausreichende Kompensation einer Verlängerung der Stützpunktverträge zuzustimmen. In der am Wochenende beendeten fünften Verhandlungsrunde über die Zukunft des US-Luftwaffenstützpunktes Clark und der Marinebasis Subic hatte die philippinische Regierung einen Abzug der Amerikaner innerhalb von fünf Jahren gefordert. Washington hatte hingegen einen Zeitraum von zehn bis zwölf Jahren für die Auflösung der Stützpunkte gefordert.

Manglapus gab an, Ende des Monats in Washington mit amerikanischen Regierungsvertretern zu „privaten“ Gesprächen über die Stützpunktfrage zusammenkommen zu wollen. Eine endgültige Entscheidung werde jedoch voraussichtlich frühestens bei der letzten Verhandlungsrunde in Manila im Februar fallen. Die derzeit geltenden Pachtverträge für die US-Stützpunkte laufen im September aus. Derzeit zahlen die USA als Pacht für die Basen jährlich 481 Millionen Dollar in Form von Militär- und Wirtschaftshilfe. Die Philippinen verlangen, daß die Höhe der künftigen Ausgleichszahlungen vertraglich festgelegt wird und nicht wie bisher jedes Jahr aufs neue vom US-Präsidenten im Kongreß durchgesetz werden muß.