„Heil Hitler“

■ Bayerischer Ex-Umweltminister Alfred Dick beendet seine Rede: „Das ist mir so herausgerutscht“

München (taz) — „Egal, es ist vorbei. Heil Hitler.“ So beendete der ehemalige bayerische Umweltminister Alfred Dick seine Rede auf der niederbayerischen CSU-Bezirksversammlung. Seit zwanzig Jahren ist der 63jährige niederbayerischer Bezirksvorsitzender. „Das ist mir so herausgerutscht“, versuchte sich Dick gegenüber der 'Bild‘-Zeitung zu entschuldigen. Er wisse, daß man „so etwas eigentlich nicht sagen dürfe“. Zu seiner Verteidigung meinte er noch: „Aber ich habe dabei nicht den rechten Arm gehoben.“ Mit Ruhm hat sich Alfred Dick in seiner Amtszeit sicher noch nie bekleckert. Selbst innerhalb der CSU herrschte seit langem Unzufriedenheit mit dem Niederbayern. Da nützte es dem ehemaligen Straubinger Heimleiter auch nicht, daß er demonstrativ verstrahlte Molke löffelte. Zu offensichtlich war, daß die graue Eminenz im Hintergrund der pyromanisch veranlagte Staatssekretär Josef Vogl war. Als dann der Oberammergauer Passionsspieler Max Streibl das Strauß- Erbe antrat, war Dicks Uhr abgelaufen. Nach dem Motto: „Freund, Feind, Parteifreund“ wurde Dick klargemacht, sein Abgang sei beschlossene Sache. Längst hatte Streibl der Illustrierten 'Quick‘ verraten, daß der neue Mann „Gauweiler“ heiße, und noch immer saß Dick auf seinem Posten und wußte offiziell von nichts. Von Streibl ist Dick jetzt „menschlich tief enttäuscht“. Bei seinem ungeheuerlichen Auftritt vor seinen Parteispezln versuchte er, sich deshalb für seine Abschiebung zu entschädigen. lui