SONNTAG: Absturz in der Wildnis / Strasse der Verdammnis / Beerdigungszeremonie / Warum eigentlich... Bringen wir den Chef nicht um? / Das Geheimnis des Tatunca Nara / Der grosse Santini

ABSTURZ IN DER WILDNIS

Christopher Reeve, diesmal nicht im Superman-Leibchen, sondern in der Fliegerjacke. Die braucht er, denn er muß sich gemeinsam mit Rosanna Arquette, die auch eine sehenswerte Nase hat, nach einem Flugzeugabsturz durchs verschneite Gebirge schlagen. Die Vorlage zu George Millers Abenteuerfilm stammt vom immer wieder gerne verfilmten Ernest Gann.(Bayern 3, 14.15 Uhr)

STRASSE DER VERDAMMNIS

Wer von einem Film eine plausible Handlung, psychologisch durchgezeichnete Charaktere und intelligente Dialoge erwartet, der möge die Knipsschachtel links liegen lassen und lieber das Kinoprogramm studieren. Wer sich an gar nicht mal so billig produziertem Science-Fiction- Humbug mit mutierten Skorpionen und auf Menschenfleisch versessene Kakerlaken erfreuen kann, darf sich freuen: dies ist so ein Film.

(SAT.1, 17.10 Uhr)

BEERDIGUNGSZEREMONIE

So wie Robert Altman die amerikanische Familie in Eine Hochzeit demontierte, pflückt Juzo Itami (siehe auch Tampopo, die filmische Hommage an die Nudelsuppe) japanische Bräuche, sinnlos gewordene Riten und die scheinbare Idylle des Familienlebens auseinander. Böse, sarkastisch und höchst vergnüglich: ein Nasenstüber für alle Traditionalisten.(West 3, 20.00 Uhr)

WARUM EIGENTLICH...

BRINGEN WIR DEN CHEF NICHT UM?

Das ist der Film, in dem Jane Fonda aussieht wie Dustin Hoffman als Damenimitator in Tootsie, nicht zuletzt, weil ihre Nase ein unansehnliches Kassengestell tragen muß. Aber das brave Äußere täuscht. Nachdem Jane und ihre Kolleginnen Lily Tomlin und Dolly Parton bis aufs Blut von ihrem chauvinistischen Chef schikaniert worden sind, schlagen sie zurück — und die zunächst treffsichere und abgefeimte Satire bekommt ein märchenhaftes Ende aufgepfropft. Aber so will es das Kinopublikum nun mal haben.(Pro 7, 20.15 Uhr)

DAS GEHEIMNIS

DES TATUNCA NARA

Der Filmjournalist Wolfgang Brög ist einer Geschichte auf die Spur gekommen, die B. Traven sich nicht besser hätte ausdenken können. Tatunca Nara ist ein brasilianischer Fremdenführer. Er hat eine ungewöhnlich helle Haut, spricht ausgezeichnet deutsch und behauptet, Häuptling eines Indianerstammes zu sein, der in einer entlegenen Gegend in einer unterirdischen Stadt mit Namen Akahim leben soll. Kein Wunder, daß er von Journalisten bedrängt wurde, sie zu dieser geheimnisvollen Stadt zu führen. Vier wählte Nara aus, um ihnen sein Volk und dessen Lebensumstände zu zeigen, darunter der Korrespondent der ARD, Karl Brugger. Alle vier Menschen jedoch kamen unter bislang ungeklärten Umständen ums Leben. Zwei Jahre lang setzte sich Naseweis Brög auf die Fährte des weißen Indianers, bei dem es sich seiner festen Überzeugung nach um einen deutschen Staatsbürger handelt. Ob der vorhergehende Tatort gegen diese spannende Geschichte anstinken kann?(ARD, 23.05 Uhr)

DER GROSSE SANTINI

Für den leidenschaftlichen Jagdflieger Bull Meechum, der den Spitznamen „Der große Santini“ trägt, ist der Frieden gleichbedeutend mit einem „horror vacui“. Die Familie wird für ihn zum Ersatz für den Kriegsschauplatz; ein Leben ohne hierarchische Ordnung, ohne Kampfgeist, Kameradschaft und Kadavergehorsam ist für ihn nicht vorstellbar. So wie die Untergebenen auf dem Flugplatz, so haben auch Sohn und Tochter unter dem jähzornigen Mann zu leiden.

(SAT.1, 23.55 Uhr)