Hans Hendrik Grimmling

»Bleiben«, 1990, Acrylöl auf Leinwand (Foto: Bernd Sinterhauf)

Hans Hendrik Grimmling

Die Sprache seiner Bilder ist Körpersprache: steil sich Aufrichtendes, Aufgerissenes, ineinander Sinkendes und Trennendes, leise Gerundetes — phallisch durchaus, aber zugleich Aufruhr, das Hinauswachsen über gewöhnliches Maß. Nicht die Goldbräune erstarrte Ganzheit von Body-Building, sondern Fragmentarisches als aufgereizt Fragendes. Glänzende und tiefe Schwärzen bedrängen von den Rändern her das Leuchten von Farbe. Akte der Gewalt auf den ersten Blick, auf den zweiten das Gefühl von der Ohnmacht der Bildfläche gegenüber der anderen, vieldimensionalen Wirklichkeit. Der Rahmen: der Trennungsbalken. Er legt sie wie schützend um die Einsamkeit der abstrahierten Form.

Was tun, außer arbeiten, malen, sich widersetzen mit einer immensen Produktion, die den dauernden Schrecken des geschichtlichen Augenblicks zu bannen sucht. Die Angst können und wollen die Bilder auch für den Moment nicht nehmen.

Es sind zeitlose Zeitbilder, die noch bis zum 9.Februar in der Galerie Roepke in der Nollendorfstr.27 zu sehen sind (Mi-Fr von 16-19 und Sa von 11-14 Uhr). Gunhild Brandler