Ungewöhnliche Serie von Bränden

■ Bei Wohnungsbrand in Friedenau starb ein Mann/ Geringer Sachschaden bei Brandsatz vor Sparkassen-Filliale in Neukölln/ Keine Verletzten bei Brand in Asylbewerber-Heim in Schöneberg

Berlin. Mehrere Brände in Berliner Bezirken haben in der Nacht zu Dienstag ein Todesopfer gefordert. Vier Menschen erlitten Rauchvergiftungen. In einem Fall wurde ein Tatverdächtiger vorläufig festgenommen. Ein Brandsatz vor einer Filiale der Berliner Sparkasse in Neukölln richtete Sachschaden an.

Bei einem Brand in in der Offenbacher Straße (Friedenau) am späten Montag abend starb ein 52jähriger Mann in seiner Wohnung im zweiten Stock. Nach Angaben der Feuerwehr vom Dienstag schlugen die Flammen bis in das dritte Obergeschoß. Sechs Menschen wurden aus dem Mietshaus gerettet, davon fünf über die Drehleiter. Drei Menschen kamen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Die Brandursache steht nach Polizeiauskunft bislang noch nicht fest. Die Straße war mehrere Stunden lang für den Verkehr gesperrt.

Sachschaden richtete ein Feuer im fünften Geschoß eines Asylbewerber-Wohnheims in der Fuggerstraße im Bezirk Schöneberg an. Einrichtungsgegenstände und Gerümpel waren am frühen Dienstag morgen aus bisher unbekanntem Grund in Brand geraten. Die Feuerwehr schloß Brandstiftung nicht aus. Nach Auskunft des Landesamts für Zentrale Soziale Aufgaben soll das privat betriebene Wohnheim zum Monatsende aufgegeben werden und anderweitig genutzt werden. Es seien dort rund 200 Asylbewerber untergebracht, hauptsächlich arabischer Herkunft, hieß es. Über mögliche politische Hintergründe des Brandes konnte die Polizei gestern noch keine Angaben machen.

Nach Ende der Bürozeiten brannte es am Montag abend in Räumen der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) am Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf. An insgesamt sechs Stellen in mehreren Etagen des Hauses, darunter auch in einem Aufzug und in Aktenregalen, hatten sich kleinere Brände entzündet, die teilweise von dem Wachpersonal bekämpft wurden oder von selbst erloschen. Ein 25jähriger BfA-Angestellter wurde der Polizei als mutmaßlicher Brandstifter übergeben. Der BfA-Mitarbeiter sei nicht geständig, erklärte ein Sprecher der Anstalt gegenüber der taz. Der enstandene Sachschaden sei sehr gering.

Am späten Montag abend fanden Wachleute einen noch glimmenden Brandsatz vor einer Filiale der Berliner Sparkasse an der Hermannstraße/ Selchower Straße im Bezirk Neukölln. Nach Auskunft der Polizei stand der Brandsatz auf einem Fenstersims im Hochparterre. Es habe sich um eine mit Kraftstoff gefüllte Flasche gehandelt. Das Fensterglas war durch die Hitze geborsten, der Rahmen verrußt. Sonstiger Sachschaden sei nicht enstanden. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Einen Zusammenhang zwischen dem Brandanschlag und dem Golfkrieg wollte die Polizei nicht ausschließen. Ein Bekennerschreiben sei aber noch nicht aufgetaucht.

Ein größerer Brandschaden konnte in einer Gaststätte in der Hasenheide (Kreuzberg) verhindert werden. Ein Angestellter hatte dort ein Feuer entdeckt, daß unbekannte Täter von außen im Ablüfter der Toilette gelegt hatten. Er konnte das Feuer mit einem Handfeuerlöscher ersticken. ccm/dpa