Teufel ist neuer Regierungschef im Stuttgarter Landtag

Stuttgart (ap) — Der Landtag in Stuttgart hat am Dienstag den 51jährigen CDU-Politiker Erwin Teufel zum neuen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg gewählt. Von den 124 anwesenden Abgeordneten stimmten 71 für den von der 66köpfigen CDU-Mehrheitsfraktion nominierten Teufel, der sich als einziger Kandidat um die Nachfolge des zurückgetretenen Regierungschefs Lothar Späth bewarb. 44 Abgeordnete votierten gegen Teufel, fünf enthielten sich der Stimme, und vier Stimmzettel waren ungültig. Teufel, der 13 Jahre lang an der Spitze der CDU- Fraktion gestanden hatte, nahm die Wahl an. Das Kabinett des neuen Ministerpräsidenten soll am 30. Januar vorgestellt und vereidigt werden.

Das unerwartet hohe Stimmenergebnis für Teufel heizte kurz nach der Wahl die Spekulationen an. Da die CDU nur 66 Abgeordnete stellt, müssen mindestens fünf Parlamentarier der Opposition für Teufel gestimmt haben. Zu einem Zwischenfall kam es zu Beginn der Vereidigung des sechsten baden-württembergischen Ministerpräsidenten durch Landtagspräsident Erich Schneider. Noch bevor Erwin Teufel die Eidesformel sprach, entrollten zwei Abgeordnete der Grünen ein Transparent mit der Aufschrift „Bei jeder Waffenschieberei ist Baden- Württemberg dabei“. Schneider bedauerte den Vorfall und forderte die beiden Abgeordneten auf, den Saal zu verlassen. Einige Fraktionsmitglieder der Grünen trugen bei der Plenarsitzung weiße T-Shirts mit dem Anti-Atom-Zeichen und der Aufschrift peace now.