Öl wird wieder teurer

■ Dollar spielte gestern die Rolle der Krisenwährung MIT DEN KRIEGSMÄRKTEN AUF DU UND DU

Frankfurt/New York (dpa/ adn/ap) — Der Dollar, der an den internationalen Finanzmärkten immer mal wieder zu seiner Rolle als Krisenwährung zurückfindet, konnte gestern in Frankfurt leicht zulegen. Sein amtlicher Mittelkurs lautete schließlich 1,4966 Mark, nach 1,4867 Mark am Dienstag. Gold hingegen konnte in London und Frankfurt nicht von der zunehmenden Unsicherheit über die Länge des Krieges am Persischen Golf profitieren. Die Feinunze kostete in London weniger als vorgestern: 377,90 Dollar gegenüber 381,00 Dollar am Dienstag. Auch der Kilobarren Gold wurde erneut billiger. Er sank in Frankfurt von 18.270 auf 18.240 Mark.

Die wachsenden Befürchtungen, daß Israel in den Golfkrieg einbezogen wird, haben vor allem in Tokio gestern morgen die Börse nervös reagieren lassen. Bei schwachem Handel sank der Nikkei-Index um 143,37 auf 23.110,28 Punkte. An der Aktienbörse in New York war der Golfkrieg am Dienstag erneut das beherrschende Thema. Die Raketenangriffsmeldungen ließen die Kurse im Schlußgeschäft absacken. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte gab um 25,99 auf 2.603,22 Punkte nach. Händler erklärten, bereits im Eröffnungsgeschäft hätten Meldungen, wonach der Irak mit der zerstörung kuwaitischer Ölförderanlagen begonnen hätte, zu einer nachgebenden Tendenz geführt.

Die amerikanischen Rohölpreise sind am Dienstag an der New Yorker Warenterminbörse stark gestiegen. Der Preis für leichtes Rohöl zur Februar-Auslieferung zog um 2,88 auf 24,18 Dollar je Barrel an. Das war eine Verteuerung von 13,5 Prozent gegenüber dem Vortag. Das Barrel (159 Liter) der führenden Nordseesorte Brent für den Märzkontrakt wurde in Asien mit 22,05 Dollar gehandelt.

Seit vergangenem Freitag ist US-Rohöl zur Auslieferung im Februar um 4,93 Dollar oder um 26 Prozent gestiegen. Allerdings hatte der Ölpreis vor Beginn des Golfkrieges in der letzten Woche noch bei 32 Dollar je Barrel gelegen.