Arbeitsstelle für Ausländerpolitik eröffnet

■ Verein will den Mangel an Trägern der Immigrantenpolitik im Ostteil der Stadt ausgleichen

Ost-Berlin. Ende einer Amtszeit — doch so richtig scheint niemand Notiz davon zu nehmen, daß mit der Abschaffung des Magistrats nun auch dessen Ausländerbeauftragte Anetta Kahane als solche offiziell nicht mehr existiert. Vorerst besteht das Büro in Ost-Berlin mit seinen zehn MitarbeiterInnen jedoch weiter. Noch unklar ist, wann zumindest ein Teil der MitarbeiterInnen der Westberliner Ausländerbeauftragten Barbara John unterstellt wird.

Um die in der achtmonatigen Amtszeit in Ost-Berlin gesammelten Erfahrungen weiter zu nutzen, nahm nun gestern die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen (RAA) ihre Arbeit auf. Träger dieser Einrichtung ist der Verein RAA e.V., der im Dezember vergangenen Jahres auf Initiative Kahanes gegründet worden war. Zu den Mitbegründern zählen zudem mehrere Ex-Stadräte des Ostberliner Magistrats von SPD und CDU sowie der Staatssekretär der Sozialverwaltung Armin Tschoepe.

Die Arbeitsstelle will als »Vermittlungsagentur« die Verständigung zwischen Deutschen und Ausländern und vor allem auch durch Informationsarbeit im Erziehungsbereich auf ein Zusammenleben mit ethnisch-kulturellen Minderheiten vorbereiten. Wie Frau Kahane, Vorsitzende des RAA- Vereins, erklärte, sei die Gründung der Organisation Antwort auf den Mangel an entsprechenden Trägereinrichtungen in Ost-Berlin.

Die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen will insbesondere Initiativen und Projekte in den Bereichen Bildung, Ausbildung, Weiterbildung, soziale Beratung und Betreuung, Jugendhilfe, Gemeinwesenarbeit und Kultur fördern. Sitz des Vereins ist die Breite Straße 35 in 1020 Berlin (Telefon: 2119834 oder 2142327). anb