Ford-Arbeiter legen fünfminütige Friedenspause wegen Golfkrieg ein

Zehlendorf. In der Zehlendorfer Filiale der Ford AG stehen heute mittag für mindestens fünf Minuten alle Räder still. Die rund 500 Arbeiter der Frühschicht werden um zwölf Uhr ihre Arbeitsstellen verlassen und im Versandbereich eine Protestversammlung gegen den Golfkrieg abhalten. Die Aktion findet heute zum ersten Mal statt und soll bis zur Beendigung des Krieges wiederholt werden. Die Initiative für die befristete Arbeitsniederlegung ging vom Betriebsratsvorsitzenden Achmed Beyazkaya aus und stützt sich auf einen DGB-Beschluß vom 17. Januar. Die Aktion wurde von der Geschäftsleitung gebilligt. Beyazkaya wird in seiner Rede die deutschen Rüstungslieferungen an den Irak genauso kritisieren wie die USA, die, so der Gewerkschafter, die Verhandlungsmöglichkeiten nicht genügend ausgeschöpft haben. In einer Resolution werden die Ford-Arbeiter einen sofortigen Waffenstillstand, den Abzug der Iraker aus Kuwait und die Einberufung einer Nahost-Konferenz fordern. Obendrein wird der Betriebsratsvorsitzende die Kollegen auffordern, sich an der Friedensdemonstration an Sonnabend zu beteiligen. In einem DGB-Aufruf hat der Landesbezirk Berlin gestern die vielfältigen Veranstaltungen für den Frieden begrüßt. Der DGB erklärte sich ausdrücklich mit dem israelischen Volk solidarisch und verwahrt sich gegen eine Spaltung der Friedensbewegung. aku