Ramstein — wirklich nur ein „Unfall“?

Zwischen den zwei Piloten, die bei der Flugschau 1988 abstürzten (49 Tote, 300 Verletzte), und dem Abschuß einer italienischen Linienmaschine über der Insel Ustica in Süditalien im Sommer 1980 (81 Tote) bestehen mysteriöse Verbindungen  ■ Von Werner Raith

Der Feuerball und die zwei Rauchsäulen sind der Fernsehwelt noch immer in Erinnerung: Während einer spektakulären Flugschau über der US-Airbase Ramstein waren am 28. August 1988 die italienischen „Frecce Tricolore“ ineinandergerast, drei Maschinen stürzten ab: 49 Menschen starben, mehr als 300 Personen wurden schwer verletzt.

Die Schuld war schnell „geklärt“: Die entscheidenden Fehler hatte nach Ansicht der deutsch-amerikanisch-italienischen Untersuchungskommission der Solist der neun „Frecce“, Oberst Nutarelli gemacht, einer der in Ramstein abgestürzten Piloten. Sein Looping sollte gerade zu Ende sein, wenn die rechts und links in zwei Viererstaffeln ausgescherten Kameraden nach einem Roll-Loop zum Überkreuzen anfliegen würden. Doch der Pilot war noch in der Begegnungszone der beiden Gruppen und flog überdies 20 bis 30 Meter zu tief; so riß er der seitlich fliegenden Maschine das Heck ab, prallte gegen eine zweite und zerschellte dann am Boden.

Technische Fehler schieden für die deutsch-italienisch-amerikanische Untersuchungskommission aus — schon allein aufgrund der allbekannten „Zuverlässigkeit der beim Kunstflug benutzten, auf Luftakrobatik getrimmten Macchi MB 339“ (so das Magazin 'Flug Revue‘). Menschliches Versagen also, „vielleicht ein Blackout infolge der enormen Geschwindigkeit“, wie der 'Spiegel‘ mutmaßte. Zu prüfen blieben allenfalls politische Verantwortlichkeiten, die man am Ende auch nicht fand. Der Fall wurde routinemäßig „begraben“, einige Entschädigungen an Opfer und Hinterbliebene bezahlt. Die zuständige Staatsanwaltschaft Zweibrücken stellte die Nichtveranwortlichkeit deutscher Stellen fest und gab den Fall an die Italiener ab, mit der Bitte, nach Abschluß des Verfahrens mitzuteilen, was herausgekommen sei. Doch wie der federführende Staatsanwalt Norbert Dexheimer aus Zweibrücken der taz erklärte, steht die Mitteilung noch immer aus; lediglich ein technischer Report der US-Luftwaffe liegt vor — der aber ist geheim.

Im römischen Verteidigungsministerium, Abteilung Luftwaffe, „vermutet“ der damit befaßte Oberst Fatone gegenüber der taz, daß „die Zivilbehörden seinerzeit das Wichtigste der Öffentlichkeit mitgeteilt haben“. Die wiederum verweisen auf den „rein strafrechtlichen Aspekt, den wir untersucht haben, und der angesichts der Feststellung des Piloten-Fehlers geklärt wurde“.

Möglicherweise ist die Geheimniskrämerei der Italiener wie der Amerikaner kein Zufall. Denn die Sache hat neuerdings einen zusätzlichen bösen Aspekt bekommen. Die Frage, ob die „Frecce“ in Ramstein wirklich aufgrund „menschlichen Versagens“ abgestürzten, dürfte alsbald für einigen Wirbel sorgen.

Sowohl der verunglückte Solist Nutarelli wie sein ebenfalls tödlich abgestürzter Kollege Naldini waren nämlich nicht nur Kunstflieger, sondern auch militärische Ausbilder und Kampfpiloten. Als solche hatten wenige Tage vor ihrem Absturz die Ermittler eines anderen „Unglücks“ sie namentlich notiert: Eine am 12. August '88 beschlagnahmte Flugliste hatte ergeben, daß die beiden acht Jahre zuvor, am 27. Juni '80, zwischen halb neun und neun Uhr abends in der Umgebung der Insel Ustica, ca. 90 Kilometer nördlich von Palermo, geflogen waren. Genau dort, wo gegen 21 Uhr eine verspätet von Bologna Richtung Palermo gestartete DC 9 der italienischen Fluggesellschaft „Itavia“ mit 81 Menschen an Bord ins Meer stürzte.

Zwei Ramstein-Flieger waren Augenzeugen

Die Beschlagnahmung der Pilotenlisten geschah nach einer radikalen Wende in den bis dahin erfolglos dahingeschleppten Ermittlungen: Nach der mehr als acht Jahre verzögerten Bergung von Wrackteilen sowie der Flugschreiber aus 2.000 Meter Tiefe zerfiel die These einer bis dato von den Behörden behaupteten „Explosion“ in der Maschine; der Abschuß durch eine Rakete wurde immer mehr zur Gewißheit. Die letzten Worte des Copiloten lauteten: „Großer Gott, schau da draußen ...“ Sinn bekamen in diesem Zusammenhang auch einige Raketenteile, die im Monat nach dem Absturz an Italiens Südküste angeschwemmt wurden.

Die Frage konzentrierte sich seither darauf, wer da geschossen haben mochte und warum — und wer geholfen hatte, dies jahrelang zu verschleiern. Zeugen wie die beiden Ramstein-Flieger, die sich unmittelbar vor dem Absturz in der Luft befanden, bekamen daher für die Staatsanwaltschaft enorme Wichtigkeit.

Umso merkwürdiger, wie der damals federführende „Ustica“-Ermittler Vittorio Bucarelli auf den Absturz der beiden Ramstein-Piloten reagierte — nämlich überhaupt nicht. Obwohl die beiden unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Ramstein vernommen werden sollten, gab er niemanden bekannt, daß es sich dabei um zwei seiner möglicherweise wichtigsten Zeugen gehandelt hat, noch verfertigte er diesbezügliche Aktennotizen. Der mittlerweile an seine Stelle gesetzte entschlossenere Staatsanwalt Priore stieß erst jetzt wieder auf diese Namen.

Möglich, daß die beiden Unglückspiloten nicht viel zu sagen gehabt hätten oder auch nichts gesagt hätten. Mehr als zwei Dutzend Zeugen gibt es nach Feststellung des Staatsanwaltes, die zur Aufklärung beitragen könnten, doch der Großteil hat entweder das Gedächtnis verloren oder widerspricht sich derart, daß man Fremdeinflüsterung oder bewußtes Vernebeln vermuten muß. Oder aber die Zeugen existieren überhaupt nicht mehr: Außer den Ramstein-Fliegern sind inzwischen auch noch andere unter merkwürdigen Umständen verblichen.

So starb zum Beispiel ein wichtiger Mit-Ermittler, der Unteroffizier Ugo Zammarelli, im August 1988 kurz vor dem „Unglück“ von Ramstein — angeblich bei einem Straßenunfall. Er soll von einem Motorrad tödlich verletzt worden sein. Nun hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren wiederaufgenommen: Dem Soldaten war zwar das Genick gebrochen, doch es gab keinerlei äußere Verletzungen durch das Motorrad.

Co-Ermittler Zammarelli hatte die Rekonstruktion von Radaraufzeichnungen aus den Minuten des Itavia-Absturzes übernommen, die auf wundersame Weise nahezu alle unbrauchbar, gelöscht oder beschlagnahmt und dann verschwunden waren. Vor allem aber ermittelte er an einer Geschichte, die viele Experten unmittelbar mit dem DC-9- Absturz in Verbindung bringen: Im Sila-Gebirge in Kalabrien war genau auf der geographischen Höhe der Itavia-Unglücksstelle das Wrack einer libyschen MIG 23 gefunden worden. Auch um diesen Fall ranken sich allerhand Mysterien.

Auch andere Zeugen des DC-9-Absturzes starben

So behaupteten die italienischen Behörden, der Jäger sei erst am 18. Juli 1980 zerschellt. Tatsächlich war an diesem Tag mittags ein Flugzeug niedrig über die umliegenden Ortschaften hingebraust, es gab einen Knall, eine Rauchsäule erschien über dem schwer zugänglichen Gebiet. Doch schon ein erster Augenschein gab Rätsel auf: Der Pilot, aufgrund seiner dunklen Hautfarbe als Araber eingestuft, war nach Ansicht des einen Mediziners bereits mindestens vierzehn Tage tot, als man ihn fand. Der andere schrieb zwar: „Der Tod trat heute vormittag gegen 11 Uhr 30 ein“, um dann anzufügen: „Da der Leichnam bereits stark in Verwesung übergegangen ist, plädiere ich für eine sofortige Beerdigung.“ Darüberhinaus lagen die gesichtete Rauchsäule und die Fundstelle der Flugzeugteile zu weit auseinander, um zueinander gehören zu können.

Inzwischen bezeugen auch ehemalige Rekruten aus der nahen Provinzstadt Cosenza, daß sie drei Wochen vor dem „Fund“, genau in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni, zur Absperrung des fraglichen Gebiets gekarrt wurden. Der ehemalige Infanterist de Benedetti erklärt, er habe den Piloten tot im Cockpit der Maschine gesehen und alle hätten Maschine wie Piloten für italienisch gehalten — die Hautfarbe sei eindeutig weiß gewesen. Später sei ein Chevrolet der US-Army angerückt, dessen Besatzung sich die Sache beguckt habe; kurz danach sei der Pilot verschwunden gewesen.

Da nur Teile eines einzigen Flugzeuges gefunden wurden, neigt nun auch Staatsanwalt Priore zu der Annahme, daß der zweite Fall fingiert war: Um möglicherweise durchsickernden Informationen über den Absturz am 27. Juni vorzubeugen, wurde später ein weiteres Unglück vorgespiegelt. Denn Erkenntnisse über einen nur wenige Minuten nach dem DC-9-Desaster erfolgten zweiten Crashdown eines Jägers mußten Überlegungen über Zusammenhänge provozieren. Bei dieser Vernebelungsaktion könnte jener dann unters Motorrad geratene Unteroffizier Zammarelli im Wege gestanden haben: Er hat die Aushändigung des MIG-Rumpfes und des Leichnams an Libyen geleitet und war so einer der wenigen Zeugen, die belegen konnten, wann was wirklich passierte — und was es mit der Wandlung des weißhäutigen Piloten in einen dunkelhäutigen Piloten auf sich hatte.

Bereits vor dem Unteroffizier Zammarelli war ein anderer Zeuge ins Jenseits entrückt. Der Militär- Radarlotse Mario Alberto Dettori wurde im Frühjahr 1987 an einem Baum erhängt aufgefunden; angeblich Selbstmord — über eine mögliche Außeneinwirkung wurde überhaupt nicht ermittelt, obwohl man keinerlei Motiv für den Suizid finden konnte. Dettori hatte in der Nacht des Itavia-Absturzes seinen Angehörigen gesagt, es habe „eine Riesenkatastrophe gegeben, um ein Haar wäre Krieg ausgebrochen“. In den Tagen seines „Selbstmordes“ 1987 hatte es Gerüchte gegeben, einer der damals via Radar zuguckenden Soldaten wolle nun erstmals auspacken.

Daß Dettori den Verneblern als unzuverlässig galt, bestätigt ein weiteres Detail: Sein Name war aus der Liste der Lotsen getilgt, die am Absturzabend Dienst getan hatten. Erst kurz vor Weihnachten konnte Staatsanwalt Priore das vollständige Verzeichnis rekonstruieren — Dettori war an diesem Abend sogar 2. Kommandant in Poggio Ballone gewesen, der für den Stützpunkt Grosseto zuständigen Radarstelle.

DC-9 mit Ghaddafis Jet verwechselt?

Dieses Manöver der Verschleierung der Anwesenheit zur „Tatzeit“ macht nun auch die Sache der Ramsteiner Unglückspiloten nachträglich besonders suspekt: Auch ihr Name war aus der Liste der in Manöver befindlichen Offiziere gestrichen worden — ebenfalls von der Leitstelle Poggio Ballone. Erst die nun endlich den Militärs entwundene vollständige Liste belegt, wie nahe sie dem Itavia-Absturz gewesen waren.

Noch immer ist unklar, was sich am 27. Juni 1980 tatsächlich nahe der Insel Ustica abgespielt hat. Die Thesen der Ermittler und der damit befaßten parlamentarischen Untersuchungskommission füllen bereits ganze Aktenregale. So vermuten die einen eine fehlgelaufene Rakete im Rahmen einer Nato-Übung, die die Passagiermaschine und vielleicht auch den MIG-Jäger erwischt hat. Eine zweite Version hält einen Versuch der CIA zum Abschuß des libyschen Staatschefs Ghaddafi für wahrscheinlich — dieser war tatsächlich in diesen Minuten losgeflogen, Ziel Warschau, hatte dann jedoch plötzlich abgedreht und war in Malta gelandet. Eine dritte Lesart setzt auf eine Verwechslung der DC9 mit einer vom israelischen Geheimdienst ausgemachten Transportmaschine mit Atombomben- Uran für den Irak. Im Zusammenhang mit dem mysteriösen Jäger im Sila-Gebirge könnte es sich, Nr. 4, aber auch um Schüsse libyscher Piloten auf einen aus Tripolis flüchtenden Kameraden handeln, die neben der MIG auch die DC 9 trafen.

Daß eine Piloten-Flucht bevorstand, war der Luftwaffe angekündigt worden. Just an diesem Tag nämlich sollte, wie der Fremdenlegionärsoffizier Guglielmo Sinigaglia (Kampfnahme Giglio Sinotto, Deckname Licaone) vor dem Untersuchungsrichter detailliert belegt hat, ein Putsch steigen. Dazu hatten, so Sinigalgia, die Franzosen Legionäre und Piloten (zur Entführung der 15 an Ghaddafi gelieferten Mirage nach Frankreich), die Engländer Wüstenexperten, die Deutschen Waffen-Ausbilder und die Amerikaner Strategen und Geld in Camps ins libysche Tobruk gesandt. Der Plan „Eagles Run to Run“ scheiterte, weil ihn die philoarabische Fraktion der italienischen Geheimdienste an Ghaddafi verriet.

Möglich auch, daß es zu einem Gefecht mit der libyschen MIG kam, in das neben italienischen auch die in Grosseto und Sardinien stationierten französischen, amerikanischen und deutschen Jäger eingriffen. Flugbewegungen von dort aus sind jedenfalls mittlerweile durch Überkreuz- Recherchen gesichert, ebenso Funksprüche, die von einer „libyschen MIG“ sprechen, und die Anordnung einer Radarstation (wahrscheinlich Marsala auf Sizilien), eine Update- Diskette für ein Nato-Manöver in die Radar-Computer einzulegen.

Der komplexeste Erklärungsversuch verbindet diese Versionen miteinander: Danach waren zur Beobachtung des Putsches sowie zum Schutz ausfliegender Putschisten und/oder Abfangen des eventuell fliehenden Ghaddafi allerlei Nato- Flieger in der Luft. Ghaddafi startete tatsächlich (trotz oder wegen des Putsches), bemerkte die Flugzeuge, ließ abdrehen — und die Abfänger verwechselten die zufällig vorbeidüsende Itavia mit der libyschen Maschine. Möglich auch, daß sich Ghaddafi oder eines seiner Geleitflugzeuge hinter dem Passagierjet versteckte, der dann auch prompt getroffen wurde und eine MIG mitriß.

Ramstein-Flieger zum Schweigen gebracht?

Genauere Erkenntnisse könnten, trotz der Vernichtung vieler Beweismittel durch Italiens Ermittler der ersten Jahre, von auswärts kommen: US-Flugzeugträger überblicken mittels Radar, Awacs und Satelliten das gesamte Mittelmeer; Franzosen und Deutsche kennen die Manöverdaten. Doch von diesen Seiten kommt keinerlei Hilfe. Als der ehemalige Kanzleramtsminister der Regierung Craxi, Giulio Amato, 1989 über ein CIA-Tiefseefoto von den DC-9-Resten sprach, das ihm lange vor deren Bergung gezeigt worden sei, geriet der amerikanische Botschafter so in Rage, daß Craxi seinem Minister Amato riet, den Mund zu halten — schließlich wolle man ja wieder mal an die Regierung.

So bangen denn die italienischen Staatsanwälte um die wenigen verbliebenen Zeugen — oder versuchen, wie Staatsanwalt Priore, über die Todesfälle unter den Mitwissern auf die Urheber des Abschusses von Ustica zurückzuermitteln. Und hier gerät nun auch wieder Ramstein ins Blickfeld. Da ergeben sich natürlich sofort mehrere Fragen: Ist es denkbar, daß jemand zur weiteren Verschleierung der Wahrheit über den Abschuß den Tod unzähliger Menschen in Kauf nahm und die Kunstflieger zum Absturz brachte, um deren Aussagen zu verhindern? Und: Wie könnte man dies bewerkstelligt haben? Ist es möglich, die noch nicht elektronisch gesteuerten, daher nicht von ferne blockierbaren Jets genau im Moment der gefährlichsten Flugfigur zu manipulieren?

Darauf gibt es unterschiedliche Antworten — und keine ist so absurd, daß sie ganz auszuschließen wäre, zumindest, wenn man die bereits vorher zur Verschleierung aufgewendete kriminelle Energie bedenkt. Daß vor weiteren Toten nicht zurückschreckt, wer den Abschuß des Ziviljets mit Aktenmanipulation, Diebstahl und gar gestellten Todesfällen gedeckt hat, ist wohl nicht sonderlich abwegig. Und daß man zuverlässige Maschinen manipulieren kann, liegt ebenfalls im Bereich des Möglichen: „Ich wundere mich, wieso man bei der Untersuchung des Desasters so etwas überhaupt nicht in Betracht zog“, erklärt gegenüber der taz der Pilot B. A., der selbst längere Zeit Mitglied der Kunstflugstaffel war und sich nun, als Legionär, auf einen möglichen Einsatz am Golf vorbereitet: „Ich glaube, bei Ivo hat nicht einer der Kollegen an ein Blackout geglaubt — der hatte fast viereinhalbtausend Flugstunden und noch nicht einen Aussetzer produziert.“ Auch Übelkeit wegen der hohen Geschwindigkeit „kommt nicht in Frage — die Beschleunigung ist da nicht so groß, daß man in Ohnmacht fällt“.

Sein eigenes Schweigen über den Verdacht und die Unmöglichkeit, bis heute Kollegen zu finden, die Genaueres ohne den Schutz der Anonymität formulieren, begründet der Flieger „mit der Angst, dann ebenfalls ,selbstgemordet‘ aufgefunden zu werden“, aber auch mit einer Art Korpsgeist („die beiden könnten ja wirklich etwas am Stecken gehabt haben“). Gleichwohl hat er zumindest hypothetische Antworten auf die anderen Fragen: „Man muß doch den Absturz überhaupt nicht für die Vorführung geplant haben — die Maschinen flogen ja zuerst fast 1.000 Kilometer von ihren Standort Rivolta nach Ramstein, und es wäre denkbar, daß man mit einem Absturz während dieses Fluges gerechnet hat. Daß es alles genau während der Looping- Schere passiert ist, war vielleicht nur ein Zufall; wenn auch bei dieser auf wenige Meter zu fliegenden Figur eine selbst nur geringe, während der anderen Übungen kaum spürbare Manipulation etwa der Steuerung oder der Beschleunigung mit großer Wahrscheinlichkeit zum Zusammenstoß führen mußte.“