Waffenruhe gefordert

■ Maghreb-Staaten beantragen Sitzung des UNO-Sicherheitsrates/ Bush lehnt Kriegspause ab

Washington/New York (taz) — Die vier Maghreb-Staaten Marokko, Algerien, Libyen und Tunesien sowie der Jemen als Mitglied des UNO-Sicherheitsrats dringen auf eine Sitzung dieses Gremiums zum Golfkrieg. Sie wollen eine Resolution des Sicherheitsrates für einen Waffenstillstand erreichen. Dem Begehren werden jedoch in New York wenig Chancen eingeräumt.

Selbst wenn die zu einer Einberufung des 15-Staaten-Gremiums erforderlichen neun Stimmen zusammenkommen sollten, dürfte eine Resolution zur Unterbrechung des Golfkrieges am Veto der vier ständigen Mitglieder USA, Großbritannien, Frankreich und UdSSR scheitern. US-Präsident Bush erklärte am Mittwoch abend bei seinem ersten Auftritt außerhalb des Weißen Hauses seit Beginn der Angriffe auf den Irak, diese würden „ohne Pause weitergeführt“.

Unterdessen hat der Irak der UNO ein Einladungsschreiben an das Kinderhilfswerk UNICEF in New York und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf übermittelt. VertreterInnen dieser beiden Organisationen sollten sich vor Ort im Irak vom durch die Wirtschaftssanktionen verursachten Leiden unter der Bevölkerung überzeugen. Wegen des Mangels an Nahrungsmitteln seien bereits über 4.000 Kleinkinder und kranke Menschen gestorben, heißt es in dem Schreiben. Bislang hatte der Irak internationalen humanitären Organisationen die Einreise verweigern, das Rote Kreuz durfte sich bisher nicht über Bagdad hinaus bewegen. azu