“kukuk“ nicht nur für die Kunstpause

■ Neues Kunsthallencafe schick, doch ohne Ausblick / Heute Eröffnung

Wo, zum kukuk, ist nur das neue Kunsthallencafe? Nach langer gastronomischer Vakanz wird es heute um 10 Uhr eingeweiht, zu finden ist es vorläufig jedoch nur von Eingeweihten. Versteckt hinter dem Museum, Zugang zwischen Gerhard-Marcks-Haus und Kunsttempel, bedarf es noch einiger PR-Anstrengungen, um vom Insider-Tip zu Publikumsmagneten zu werden.

Besser zu finden ist das kukuk vom Foyer des Museums aus. Dort weisen Schilder eine Etage tiefer; davon fühlt man sich besonders angesprochen, wenn einem von zuviel Kunst die Beine lahm und die Augen müde werden. Dann nämlich wird es Zeit für eine Kunstpause.

„Wir führen Champagner für den gehobenen Bedarf. Aber hier können genausogut Schüler sitzen und ihre Cola trinken“ umreißt Maike Haarmeier, die gemeinsam mit Helmut Helwig vom Apex das Cafe betreibt, ihr Konzept. An Tischen mit dunkelblauen Glasplatten kann man bei einem Espresso oder Capuchino in Zeitschriften blättern und sich vom Bildungsstreß oder einfach nur von der lauten, rauhen Welt erholen. Denn das Kukuk steht nicht nur Museumsgästen offen, sondern hat täglich zwischen 10 Uhr und zwei Uhr nachts für alle geöffnet, die beim Pendeln zwischen Steintor und City eine Oase zum Entspannen suchen.

Frühstück nach Wahl, tägliches Mittagessen und kleine Gerichte bis zum Zapfenstreich werden in einem schick-sachlichen Ambiente ohne Schnick-Schnack angeboten. Helle Wände, schwarzes Mobiliar und dazwischen kleine kräftige Farbakzente durch Speisekarten und Lampen, der ganze Raum ist streng rechteckig gegliedert, wirkt einladend, fernab hanseatischer Behaglichkeit. An den noch kahlen Wänden sollen Bilder aus dem Bestand der Kunsthalle ihren Platz finden.

Der Blick auf die Wallanlagen, einst am alten, bieder verstaubten Cafe so geschätzt, ist im kukuk leider weitgehend verbaut. Der Neubau in der Schneise zwischen Museum und Vortragsaal bietet vor allem viel Sicht nach oben — durch ein Glasdach kann man Museumsbesucher sehen und von denen auch gesehen werden. Aber wenn die Geschäfte wie erhofft gut laufen, soll ein Wintergartenvorbau die grüne Kulisse wieder einbeziehen.

asp