Nicht schuld am Krieg?

■ Friedensbewegung zum Golfkrieg

„'s ist Krieg, und wir begehren, nicht schuld daran zu sein!“(Nach Matthias Claudius) Es ist also passiert, der Krieg ist leider ausgebrochen. Doch jetzt wird noch stärker deutlich, worum es vielen aus der Bewegung geht: Angriffe auf von Deutschen maßgeblich miterrichtete millitärische Ziele (Giftgas-, Biowaffen-und Nuklearfabriken) im Waffenstarenden Iraklösen größere Empörung aus als die hinterhältigen, wenn auch noch nicht sehr erfolgreiche Schläge des Diktators auf Tel Aviv, Haifa und sogar die Westbank. Eins sollte klar sein: Wer gegenüber den Kriegsgewinnlern im eigenen Lande geschwiegen, die politische Verantwortung zuhause also nicht wahrgenommen hat, hat nicht das moralische Recht, sich als weltweiter Friedensspezialist aufzuspielen. Wenn dann noch zu Angriffen mit von Deutschen frisierten Sowjetraketenauf das nicht beteiligte Israel, dazu noch auf Wohngebiete, von einer scheinbaren Mehrheit der durchaus nicht ganz homogenen Bewegung eisig geschwiegen, sich aber sofort danach wieder sorgen voll über die mögliche Tragweite israelischer Vergeltungs Schläge geäußert wird, ist das Maß des Erträglichen vollends überschritten. Kein Wort der Sorge über Israel, stattdessen wird eine mögliche Selbstverteidigung des angegriffenen Landes als größtmögiches Horrorszenario voller „Sorge“ ausgemalt. Solche Leute wollen auch noch die Moralische Absolution (von wem eigentlich?) erhalten: „wir begehren, nicht schuld daran zu sein!“ ZU SPÄT! Was hier deutlich wird, kann nur mit einem bekannten Wort bezeichnet werden: Heuchelei. M.Knaust