: Autonome und Friedensbewegung
■ Betr.: taz vom 21.01.91
In dm Artikel vom 21.01.91 entsteht der Eindruck, als gäbe es in Bremen nur einige wenige „Autonome“, die die gesamte Anti-Kriegsbewegung für ihre „gewalttätigen Zwecke“ vereinnahmen wollten. In der taz wird ein bestimmtes Image und eine Spaltung suggeriert, die so nicht stimmt. Die friedliche Besetzung des Hbf war Konsens aller Vorbereitungsgruppen. Weiterhin wissen wir nicht, wie es zu so einer „falschen“ Darstellung kommt: 1) Wie kommt es, daß auf S.8 im überregionalen Teil der taz 2000 DemonstrantInnen stehen, die im regionalen Teil auf 800 zusammenschmelzen? Festzustellen ist, daß die 2000 DemonstrantInnen aus den verschiedensten Spektren waren. 2) Die Aufstellung des Demonstrationszuges wurde auf dem Vorbereitungsplenum so besprochen und hat nichts mit kriegerischen Kampf-“Batallionen“-Gruppen zu tun und trug nicht, wie die taz suggerierte, zur Spaltung bei. 3) Die Demo wurde seit Wochen von verschiedenen Gruppen vorbereitet. Die von der taz hervorgehobenen Gruppen (DGB, SPD, Friedensforum) wurden zur Vorbereitung eingeladen, erschienen jedoch erst auf dem letzten Vorbereitungstreffen. Sie beanspruchten vier eigene Redebeiträge auf der Kundgebung und wollten alle anderen auf einen zusammengekürzt wissen, obwohl diese aus unterschiedlichen Gruppen kamen und den Sinn hatten, eine Informatinsquelle zu bieten, die in den Medien nicht zu finden ist (z.B. Widerstand in den USA) 4) Wie kann die taz einen Polizeieinsatz defensiv nennen, wenn ohne Grund Wasserwerfer eingesetzt werden?!? Zum Schluß bleibt die Frage: Warum gebt ihr eine „Falschdarstellung“ über den Ablauf einer Demo und vergeßt, zu berichten, weshalb der Hbf besetzt werden sollte ?
Sebastian Trapp, Michael Kneisz, Christiane Füg, Thomas Stapke
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