Osseten-Führer festgenommen Tote bei neuen Unruhen in Georgien

Moskau (dpa) — Nach der Verhaftung des südossetischen Führers Tores Kulumbegow ist es erneut zu blutigen Unruhen in Georgien gekommen. Die sowjetische Armeezeitung 'Krasnaja Swesda‘ berichtete gestern, Kulumbegow sei von Angehörigen des georgischen Innenministeriums verhaftet worden, als er zu Gesprächen mit der Führung Georgiens zur Beilegung des Konflikts reisen wollte.

Der Streit in der Kaukasusrepublik war eskaliert, als sich die von Georgien verwaltete Autonome Republik Südossetien zur eigenen Sowjetrepublik erklärt hatte. Die georgische Führung hob daraufhin alle Autonomierechte für Osseten auf und erklärte über das Gebiet den Ausnahmezustand.

Kulumbegow ist als Parlamentsvorsitzender Südossetiens nach ossetischem Verständnis das „Staatsoberhaupt“ der neuen Sowjetrepublik. Nach Bekanntwerden der Verhaftung seien in Zchinwali bereits abgebaute Barrikaden wieder errichtet worden. Bei den anschließenden Unruhen seien zahlreiche Häuser niedergebrannt und mehrere Menschen getötet worden.