SONNTAG: Sidonie / Spione wie wir

SIDONIE

Die Geschichte des „Zigeunerkindes“ Sidonie dokumentiert eindringlich die perfide Perfektion, mit der die Nationalsozialisten ihren Rassenwahn durchsetzten und auch wie die netten Nachbarn von nebenan, wie Erzieher und Beamte mitschuldig wurden am Gaskammertod eines Kindes. Sidonie wurde als Säugling vor den Toren des Krankenhauses von Steyr gefunden und bei Pflegeeltern untergebracht. Rund zehn Jahre später bekam das Ehepaar Breitner, das Sidonie wie eine eigene Tochter aufgezogen hatte, von den Behörden die Nachricht, die leibliche Mutter fordere ihr Kind zurück — ein Vorwand, um das dunkelhäutige Mädchen von seiner Familie zu trennen. Trotz der verzweifelten Bemühungen der Breitners, ihre Pflegetochter zu retten, kam Sidonie in Auschwitz um.

Erich Hackl hat das Schicksal der kleinen Sidonie in einem Buch niedergeschrieben (Abschied von Sidonie) und auch das Drehbuch der Fernsehverfilmung verfaßt. Regie führte die bereits mehrfach preisgekrönte Karin Brandauer.

(ARD, 21.00 Uhr)

SPIONE WIE WIR

Dan Aykroyd, Chevy Chase und John Landis entstammen dem Umfeld der US-Comedy-Show Saturday Night Life. Darum handelt es sich bei ihrem gemeinsamen Film auch nicht um einen ernstzunehmenden Agententhriller, sondern um eine fröhliche Verhohnepipelung der James Bonds der Filmgeschichte. Landis und Aykroyd haben zwar schon bessere Arbeiten abgeleiert, aber für einen unbeschwerten Fernsehabend taugt diese Komödie um zwei tölpelige Geheimagenten wider Willen allemal. Und wie es Brauch ist bei Regisseur Landis, gibt es auch hier wieder einige kuriose Gastauftritte, unter anderem von „Monty Python“ Terry Gilliam und dem legendären Altmeister der Tricktechnik, Ray Harryhausen.(Pro 7, 20.15 Uhr)