Golf-Infos für Schüler-Demos

■ Materialsammlung für den Wissensdurst / Manko: Bremen-Bezug fehlt

In den beiden Arbeitsgruppen zu „Palästina und der Nahe Osten“ drängeln sich 40 bis 50 SchülerInnen. Die AG „Islam“ muß wegen des großen Andrangs geteilt werden. Die Gruppe zu „Ökologischen Folgen des Golfkrieges“ hat einen Referenten vom BUND aufgetrieben: Die SchülerInnen wollen weg von bloßen Aktionen. Wie am Gymnasium in der Hamburger Straße fordern sie in vielen Bremer Schulen nach Projekttagen. „Die Schüler wollen weg von der Angst und Aufgeregtheit der ersten Tage und wollen begründeter dagegen sein“, beschreibt Gerhard Heidt, Fachleiter für Politische Bildung am Wissenschaftlichen Institut für Schulbildung (WIS), die Stimmung an den Schulen. Heidt ist Mitautor einer Materialsammlung mit über 270 Seiten Dossiers, Dokumentationen und Interviews, die in den vergangenen Wochen über Hintergründe des Golfkrieges in der Presse erschienen sind. Bildungssenator Scherf hat die Broschüre jetzt an die Bremer Schulen schicken lassen.

Die Grünen haben an der Materialsammlung jedoch ein entscheidendes Manko entdeckt: Der Bremen-Bezug fehlt völlig. Es seien weder die Bremer Rüstungsbetriebe, noch die kontroversen Debatten über die Kriegsdienstverweigerung deutscher und amerikanischer Soldaten oder auch Artikel über die Schülerproteste in der Broschüre enthalten. „Es drängt sich der Eindruck auf, daß diese Themen absichtlich unberücksichtigt bleiben“, erklärt der bildungspolitische Grünen-Sprecher, Hans-Joachim Sygusch. Die Grünen fordern deshalb einen Bremer Anhang — z.B. mit der taz-Rüstungsserie. ra