Arbeitskreis „Gegenöffentlichkeit“

■ International — national — lokal

Wir sind eine Gruppe von ca. 30 Menschen an der Universität Bremen aus den unterschiedlichsten Studiengängen. Politisch kommen wie aus den verschiedensten Gruppierungen und stellen somit ein breites und bunt gemischtes Spektrum dar.

Der Auslöser war vor allem die momentane Kriegs- und Demo-Berichterstattung in den Medien. Wir wollen zur herrschenden Propaganda ein Gegengewicht sein. Neben einer umfassenden Medienkritik und — analyse wollen wir auch eigenständige Publikationen inner-/außerhalb des universitären Rahmens veröffentlichen. Unterstützung erhoffen wir uns dabei von kritischen WissenschaftlerInnen einerseits, aber auch von anderen (außeruniversitären) Gruppen oder Personen, die zu der Thematik schon länger arbeiten.

Inhaltliche Ansätze unserer Medienkritik finden sich dabei auf folgenden drei Ebenen:

1) International: Wir wollen die uns vorgegaukelte Scheinrealität durchbrechen. Es gibt keinen sauberen Krieg! Mit Unterstützung von WissenschaftlerInnen wollen wir die wirklichen Kriegsauswirkungen — ökologisch, sozial und politisch — erarbeiten und darstellen. Durch direkte Kontakte in die Region soll die Zensur der Militärs unterlaufen werden.

2) National: Wir wollen der diffamierenden Berichterstattung etwas entgegensetzen. Die Medien bieten für eine politische Diskussion von Zielen und Aktionsformen der verschiedenen Teile der „Friedensbewegung“ keinen Raum. Die von außen verstärkte Spaltung der Bewegung in Ängstliche und Betroffene (die Guten) und in die politisch Motivierten (die Bösen) lehnen wir ab. Ganz gezielt wollen wir daher auch jene Fraktionen zu Wort kommen lassen, die nicht nur gegen diesen Krieg sind, sondern darüber hinaus weiterreichende Analysen haben, die die Grundlagen des Systems in Frage stellen.

3) Lokales / Stadtjournalismus: Wir wollen eine kontinuierliche Berichterstattung auch von kleineren und unspektakulären Aktionen im Stadtbereich gewährleisten. Dabei soll der theoretische Background der Aktiven mit dargestellt werden. Die Basis der Bewegung kommt sonst nicht zu Wort; dadurch wird der Vereinnahmungsstrategie der Etablierten aktiv Vorschub geleistet.

Einige Parteien, Verbände und deren FunktionärInnen versuchen jetzt im nachhinein sich als Köpfe einer Bewegung hinzustellen, an der sie nie einen Anteil hatten. Durch die Berichterstattung lediglich über high-lights und Prominenz schafft die Presse hierfür erst die Voraussetzungen und trägt somit die Verantwortung.

Unsere Arbeit gliedert sich auf in ein Plenum und fünf Arbeitsgruppen, die zu folgenden Themen arbeiten:

-Theoretische Aufarbeitung der Propagandamaschine

-Ökologische Auswirkungen des Krieges; bes. Bombardierung von irakischen AKW's

-Widerstand in anderen Ländern

-Stadtjournalismus

-soziale Auswirkungen des Krieges auf die dortige Region.

Bei alledem sehen wir uns als ein aktiver Teil der Bewegung und nicht nur als objektive BerichterstatterInnen.

Kontakt: Tel:. 0421/218-3217, AK „Gegenöffentlichkeit, c/o Jens-Holger Streck, Sielwall 5, 28 Bremen 1

Selbstdarstellungen an taz, Am Dobben 123, 28 HB.