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Tarifverhandlungen im Osten aufgenommen

Bonn (ap) — Im Bonner Innenministerium hat am Montag nachmittag die erste Runde der Tarifverhandlungen über höhere Einkommen sowie die Übernahme des westdeutschen Tarifsystems für die rund 1,7 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst Ostdeutschlands und Ost- Berlins begonnen. Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) verlangt zunächst die Anhebung der Löhne und Gehälter auf zwei Drittel des Westniveaus sowie eine Qualifizierungsregelung. Die Tarifgemeinschaft der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) fordert eine Erhöhung der Einkommen auf 70 Prozent der im Westen gezahlten Vergütungen.

Die öffentlichen Arbeitgeber von Bund, Ländern und Gemeinden bezeichneten die Strukturtarifverhandlungen als zweiten Schritt der Anpassung des Tarifrechts für den öffentlichen Dienst in den neuen Bundesländern. Nach den bereits abgeschlossenen Manteltarifverträgen und der Arbeitszeitverkürzung zum 1. April dieses Jahres gehe es jetzt um die Anpassung des Vergütungs- und Lohnsystems. Dafür müßten die westlichen Bewertungsstrukturen eingeführt werden, um die Mitarbeiter entsprechend eingruppieren zu können. Gemeinsam mit den weiteren Änderungen der Lohnstruktur werde damit die Grundlage für eine Anpassung der Gehälter und Löhne geschaffen. ÖTV-Verhandlungsführer Willi Hanss sagte vor Beginn der Gespräche, Ziel seiner Gewerkschaft sei es, so schnell wie möglich die für die bisherige Bundesrepublik geltenden tarifvertraglichen Vorschriften schrittweise auf die neuen Bundesländer zu übertragen und damit die Voraussetzungen für gemeinsame Verbesserungen zu schaffen.

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