Kriegsdienstverweigerer kommen nicht in die Türkei

Bremen (taz) — Alle rund 50 Soldaten des in Bremervörde bei Bremen stationierten Flugabwehrraketengeschwaders 36, die einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung gestellt haben, werden nicht in die Türkei verlegt. Das teilte der Presseoffizier des Geschwaders gestern mit und bestätigte auch offiziell die Zahl von bisher 40 Anträgen auf Kriegsdienstverweigerung, vor allem von Wehrpflichtigen. Gleichzeitig erhielten rund 15 der verweigernden Soldaten den Befehl, sich für eine Verlegung nach Köln abmarschfertig zu machen. Dort sollen sie angeblich auf dem Flugplatz Köln-Wahn im Rahmen der Lebensmittelhilfe für die Sowjetunion eingesetzt werden.

Zweifel meldete unterdessen das Mitglied des Bremer SPD-Landesvorstands, Siegfried Ziegert, an der Bundeswehr-Version an, zwischen dem Abmarschbefehl nach Köln und der Kriegsdienstverweigerung der Betroffenen gebe es keinen Zusammenhang. Die Bundeswehr soll „alle Maßnahmen rückgängig machen, die den Eindruck von Maßregelungen entstehen lassen könnten“, forderte Ziegert gestern nachmittag.

Die Entscheidung, Kriegsdienstverweigerer nicht mit in die Türkei zu nehmen, sei direkt in der Kaserne Bremervörde getroffen worden, versicherte der Presseoffizier. Insgesamt sind nach beim Flugabwehrraketengeschwader rund 1.100 Soldaten stationiert, davon etwa 25 Prozent Wehrpflichtige. Ase