DONNERSTAG

Überleben in Königsberg ist der erschütternde Bericht des Zeitzeugen Michael Wieck. Die Nazizeit war für ihn der „erste Kreis der Hölle“. Die hat er, obwohl der gelbe Stern ihn zum Todeskandidaten stempelte, überlebt. Als „zweiten Kreis der Hölle“ bezeichnet er die Endphase der Festung Königsberg, die Schrekken der alltäglichen Bombardements und die Einnahme der Stadt durch die Rote Armee. Dann mußte der 17jährige, „von Stalin zum Deutschen gebrandmarkt“, im KZ Rothenstein das durchmachen, was ihm vorher als Jude erspart geblieben war. Auch diesen „dritten Höllenkreis“ überlebte er. 1948 gelangte er über Berlin nach Stuttgart. Ab 14.05 Uhr überträgt Radio Bremen2 die Erinnerungen Wiecks an die Kriegszeit und deren Folgen.

Frank Wedekind, der Literat mit dem abenteuerlichen Lebenslauf und Bürgeschreck der Wilhelminischen „upper class“, lieferte der Musikgeschichte posthum den Stoff für ein Musikdrama der „femme fatale“. Doch Alban Berg, der Komponist von Lulu, klaute seine Inspiration bei Wedekind, dem Musikliebhaber. Seit eh und je spielte die klingende Kunst in den Texten und im Leben Wedekinds eine wichtige Rolle. Mit Wagner allerdings konnte der Aufklärer wenig anfangen und schrieb so manche Satire über den schwülstigen Romantiker. Wie es genau stand um Wedekind und die Musik, untersucht eine Sendung des WDR3 ab 16 Uhr in Das gewaltige Andante der Wollust.

Mit einer recht eigenwilligen These betrieb ein Journalistinnenduo Frauen-Feldforschung in der Ex-DDR. Ab 18.05 Uhr stellen sie weibliche Lebensläufe unter dem Titel Vielleicht hat die Benachteiligung als Frau uns auch kräftiger gemacht... beim SFB3 vor.