6.000 Metaller demonstrierten

■ TAKRAF-Holding in der Klemme/ Aufsichtsratsvorsitzender Klaus von Dohnanyi fordert Entlassungen

Leipzig. Konzeptionslosigkeit und Arbeiterfeindlichkeit haben die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat der TAKRAF-Holding (Schwermaschinenbau) der Geschäftsführung vorgeworfen. Nach einem Treffen der Betriebsratsvorsitzenden mit Aufsichtsrat, Vorstand und Sanierungsausschuß äußerten sich die Arbeitnehmervertreter absolut unzufrieden mit einer kurzfristig veränderten Sanierungskonzeption. Es bestehe weiterhin die Gefahr, daß von den gegenwärtig rund 30.000 Beschäftigten etwa 24.000 entlassen werden.

Nahezu 6.000 Arbeitnehmer der Leipziger Betriebe VTA (Verlade- und Transportanlagen) und Kirow- Werk (Eisenbahn-Drehkranbau) sowie Abordnungen aus allen zum Konzern gehörenden Betrieben hatten sich am Donnerstag zur Unterstützung ihrer Betriebsräte auf dem Marktplatz versammelt und gegen die geplanten Massenentlassungen protestiert. Beruhigungsversuche des Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus von Dohnany wurden zurückgewiesen.

Thomas Arnold, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von TAKRAF, bezeichnete den von der Geschäftsführung geplanten massiven Abbau von Arbeitsplätzen als eine „Katastrophe“. Nach dem jüngsten Sanierungskonzept der Geschäftsführung solle ein „Kernbereich“ mit etwa 6.000 Beschäftigten bei TAKRAF verbleiben, während 24.000 die Arbeitslosigkeit drohe. Nachdem die Belegschaften von VTA und Kirow Widerstand gezeigt haben, seien sie kurz vor dem Treffen auch noch dem sogenannten Kernbereich zugeschlagen worden. „Das ist pure Konzeptionslosigkeit und Heuchelei“, meinte der Gewerkschafter. Indem den Arbeitnehmervertretern keinerlei schriftliche Unterlagen zur Verfügung gestellt wurden, habe man außerdem gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Auswege aus dem Dilemma seien nicht aufgezeigt worden.

Der Kampf gegen die drohende Massenarbeitslosigkeit bei TAKRAF habe gerade erst begonnen, erklärte der Bevollmächtigte des Vorstandes der IG Metall in Leipzig, Jochen Kletzin. In erster Linie gehe es jetzt um einen tragfähigen Sozialplan, der tarifvertraglich abgesichert ist. Mit weiteren Kampfmaßnahmen sei zu rechnen. adn