Beim Kongreßzentrum alles nach Plan?

■ Wirtschaftsbehörde widerspricht: Keine nennenswerten Differenzen

Die Wirtschaftsbehörde hat gestern Pressedarstellungen widersprochen, die laufenden Kosten für das Kongreßzentrum seien von 325.000 Mark auf rund 2,5 Millionen Mark gestiegen. Staatsrat Frank Haller: „Es gibt keine neuen Erkenntnisse.“ Die Presseberichte hatten sich auf Berechnungen des Wirtschaftsprüfungs-Unternehmens Fides berufen, das 1989 im Auftrag der Stadthalle berechnet hatte, mit welchen zusätzlichen Kosten die Stadthalle wegen des Kongreßzentrums zu rechnen habe. Nach den Zahlen, die die Wirtschaftsbehörde gestern präsentierte, bestünden keine „nennenswerten Unterschiede“ zwischen den von Fides errechneten Zahlen und den vom Senat 1988 vorausgesetzten Berechnungen.

Die Wirtschaftsbehörde gibt aber zu, daß bei der Stadthalle für sechs Arbeitsplätze, die dort im Zusammenhang mit dem Betrieb des Kongreßzentrums geschaffen werden müssen, ein jährlicher Mehraufwand von 317.000 Mark entsteht. Es sei allerdings noch zu prüfen, ob diese Stellen tatsächlich erforderlich seien. In der Presseberichterstattung seien die gesamten Personalmehrkosten der Stadthalle von 1.338.900 Mark zu den Mehrkosten gerechnet worden.

Die FDP hat sich gestern dafür ausgesprochen, das Parlament über den Bericht des Rechnungshofes über die Kostensteigerungen beim Bau des Kongreßzentrums zu informieren. Der Fraktionsvorsitzende Claus Jäger begründete dies damit, daß es problematisch sei, wenn die Öffentlichkeit über die Medien informiert werde, während die Parlamenatrier von den Vorgängen keine Kenntnis hätten. hbk