LACDJ: Kultur und Recht

Am Freitagabend startete im ungewöhnlichen Ambiente der Galerie Katrin Rabus, unter den Augen monochromer Halbedelsteinbilder von Helmut Dirnaichner, eine rechtspolitische Tagung der „LACDJ“ (Norddeutsche Landesarbeitskreise Christlich-Demokratischer Juristen). Thema: „Kultur und Recht — Beiträge zur Förderung des Rechtsbewußtseins über ein aktuelles Thema“. Die überwiegend männliche Riege christlicher Juristen war angetreten, über Kunst zu sprechen: über die Freiheit derselben, Sponsorentum, Kunstzensur durch Förderung und die Frage, ob die Nofretete an den Nil oder die Spree gehört.

Die christliche Befangenheit gegenüber moderner Kunst gestand der Bremer Jurist und BürgerschaftFoto: Tristan Vankann

ler Ralf H. Borttscheller im Grußwort so: „Bei uns ist meine Frau für moderne Kunst zuständig.“

Einziger Lichtblick in pastoral-muffiger Männerrunde war Rita. Mit Helikopter eingeflogen, bewies Frau Süssmuth in ihrer Rede a) ihre Bildung (Hinweise auf Schillers Ästhetische Briefe zur Freiheit der Kunst; b) ihren Freiblick (Hinweis auf das Strauß-Diktum von den „Pinschern und Schmeißfliegen“) und c) ihr Demokatieverständnis (Streitkultur!).

Oberster Herumturner auf fünfdrei (im Grundgesetz zur Freiheit der Kunst) war übrigens der frische Staatssekretär Bernd Neumann, der seinerzeit Erich Frieds Bücher verbrannt wissen wollte. Bus

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