Pitbullshit

■ Ultimative Worte eines Witzezeichners zum hinterletzten III nach Neun

Wenn eine Talkrunde im Fernsehen sich des Themas Gefährlichkeit von Pitbull-Kampfhunden annimmt, notiert der Kritiker mit verschmitzter Bleistiftmine: „III nach Neun ist auf den Hund gekommen.“ Da schmunzelt die LeserIn, da lächeln aber auch die bekrittelten Fernsehredakteure & Moderatoren, um sich sodann frohgemut an die Planung der nächsten Runde zu begeben.

Hiermit endet meine Kritik an einer überflüssigen Talkshow namens III nach Neun, die Radio Bremen letzten Freitagabend über norddeutsche Heimgeräte dämmern ließ. Sie, liebe LeserIn, bitte ich, sich nun anderen Artikeln, nehmen Sie etwa unten den über Mozart, zuzuwenden. Die folgenden Zeilen dienen ausschließlich dazu, den vom Dritten Programm in meine Wohnstube gekippten III nach Neun Bitbull-Müll wieder rauszuräumen.

Ladies first: Giovanni di Lorenzo! Mensch Dschowanni! Bist doch sonst so ein aufgewecktes Kerlchen. Warum nimmste nich' den per Unterzeile eingeblendeten Heiratsantrag an !?!? Kannste immer schön ficken und mußt nie mehr den Brautschau- Dschigollo raushängen lassen. Wennde dann dein Wollontariat beim Pizza-Express bestanden hast, kannst mich ja mal besuchen (Auf der Hohwisch 2a) mit soner Pizza Salami (ohne Pepperoni!!!), und dann könn' wa zwischen Tür und Angel 'ne Runde talken: „Macht 7 Mark 30.“ Kriegst dann 70 Pfg. Trinkgeld.

Juliane Bartel: Du hast den ultimativen Charme eines Kassenbons. Radio Bremen ist für dich sowas wie 'ne Wiederaufbereitungsanlage der Nachgeburt von Gisela Marx. Ich weiß, das ist jetzt ziemlich Nachgeburt-feindlich. Aber wenn ich als Zuschauser von „III nach Neun“ mich frage „Warum fragt die gute Frau nich einmal nach? - obwohl die doch sone schlaue Stimme hat...“, dann denke ich: „Die würde ja gern sich mal trauen, was richtig freches zu fragen, aber wenn so viele zuschauen, dann doch lieber nich'!“ Ich meine, Nachfragen kost' ja nix, nur was du da als Juliane Bartel machst, das kost' Nerven, Nerven, Nerven!

Randi Crott: Rändi, stell dir mal vor, du und ich (189 cm — 78 kg — blond — deutsch — Fiat Tipo), wir beide hätten uns kennengelernt, bevor du bei III nach Neun diesen Job gekricht hättest, ich als Witzezeichner und du ... na, als auch irgendwie journalistisch ambitioniert; was wär' aus uns beiden geworden?!?! Ich hätte mir den Arsch aufgerissen, dir bei Tengelmann gegenüber den Job an der Leergutkasse zu besorgen. Und du hättest dann da gestanden zwischen den leeren Becks-Kästen und mir zugetalkt: „Du, ich fühl mich so, als müßt' ich all den Alk-Junkies auf ihr Spritzbesteck noch 15 Pfg. Pfand rausgeben!“ Du Rändi, ich glaub, das hätt' dann bei mir irgendwie unheimlich WUMM gemacht.

Aber leider ist ja nun alles zwischen uns dreien ganz anders gekommen. Ihr seid im Fernsehn, und ich muß als Witzezeichner noch über den Mist, den ihr um III nach Neun veranstaltet habt, schreiben. Seid gedreinachneunteilt ... denn die Gäste können nix dafür.

Til Mette