: Mit Maschendraht gegen Friedensfreunde
■ Mahnwache vor dem Oldenburger Fliegerhorst soll geräumt werden
“Wir sind ja nun schon einiges gewöhnt, da wundert man sich über gar nichts mehr“, kommentiert Stefan Sakic von der Mahnwacheninitiative Oldenburg die neueste Bundeswehraktion vor dem Fliegerhorst. Gestern nachmittag hatten Sicherheitskräfte damit begonnen, das Rasen- und Parkplatz-Viereck rechts und links vom Eingangstor mit einem Drahtzaun zu versehen. Die Begründung von Kasernenkommandant Heinrich Niedersee: Sicherheitsvorkehrungen wegen Bombendrohung. Um den rechten überblick zu behalten, wurde bei der Gelegenheit auch gleich ein Beobachtungsstand für zwei Soldaten errichtet, und zwar auf anderen Seite der Barrikade. Sicher ist Sicher.
Denn noch stehen sie, die zwei großen Zelte, Grabsteine und Schilder der Mahnwache gegen den Golfkrieg und den Einsatz von Bundeswehrsoldaten in der Türkei. Obwohl das Ultimatum für den Abbau aller öffentlichen Ärgernisse bereits am Sonntag abend abgelaufen war. Den „Kompromißvorschlag“, die Friedensfreunde sollten einen schmalen Streifen an der Mauer beziehen, lehnen diese ab. Was tun bei so viel Widerspenstigkeit? Von der Polizei ist vorläufig keine Hilfe zu erwarten, denn hier handele es sich um Bundeswehrgelände, betont einer ihrer Sprecher. Auch das Oldenburger Ordnungsamt kann sich noch nicht so recht entschließen. Zur Zeit überprüft es, ob die Mahnwache gegen Umweltschutzrichtlinien oder gegen das Versammlungsrecht verstößt. Deshalb will die Bundeswehr nach Beendigung der Einzäunungsmaßnahmen entscheiden ob, sie selbst räumen wird oder nicht. bz
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