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WirtschaftsNotizen

Aufschwung im Osten kommt später

Bonn. Der Wirtschaftsaufschwung in Ostdeutschland wird nach Ansicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes „langsamer und später einsetzen als zunächst erhofft“. Es fehle an finanziellen Mitteln und einem tragfähigen wirtschaftspolitischen Konzept, erklärte der Verband in seinem jüngsten Konjunkturbericht. Auch die noch unzureichende Verwaltung sei ein Investitionshindernis. Die Aussichten für die Konjunktur im Westen seien dagegen bisher nur „leicht eingetrübt“. Die nachlassende Exportkonjunktur werde aber zusätzlich vom schnellen Dollarkursrückgang getroffen, der die Konkurrenz der US-Exporte enorm begünstigt. Die Abschwächung der Ausfuhren könne zum Kern einer konjunkturellen Abkühlung werden. Für eine Zinsentwarnung sei es noch zu früh, das große Anlegerinteresse des Auslands habe den Kapitalmarktzins zwar bei neun Prozent stabilisiert.

Siemens expandiert

in Ostdeutschland

München. Der Siemens-Konzern wird voraussichtlich den Betriebsteil „Anlagenbau“ des früheren VEB Geräte- und Regler-Werkes Teltow erwerben. Das neue Unternehmen, das derzeit rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt, soll unter der Bezeichnung „Siemens Anlagenbau Teltow GmbH“ firmieren. Es wird die Automatisierung von nuklearen und fossilbefeuerten Wärmekraftwerken einschließlich der zugehörigen Nebenanlagen und Umweltschutzeinrichtungen betreiben. Investitionsbedarf: 40 bis 50 Millionen Mark.

Umzug für Standard

Leasing GmbH

Der Nürnberger Fahrzeugvertreiber Standard Leasing GmbH hat seinen Firmensitz aus Bayern nach Leipzig verlegt. Damit soll die Nachfrage der in Ostdeutschland neugegründeten Transportunternehmen besser befriedigt werden. Bereits in Rostock, Schwerin, Cottbus, Chemnitz und Jena präsent, will die Gesellschaft noch 1991 weitere sieben Vertretungen in den neuen Bundesländern eröffnen. Bisher lieferte sie mehr als 1.000 Transporter nach Osten.

Mit doppeltem Preis

in den Frühling

Dresden. 50 statt bisher 20 Pfennig für die Bus- und Straßenbahneinzelfahrt, zwölf statt acht Pfennig für den Entfernungskilometer müssen die Sachsen vom 1. März an berappen. Die Tariferhöhungen betreffen neben Straßenbahnen und Buslinien im Nahverkehr auch Elbe-Fähren, Bergbahnen und sonstige „Sonderverkehrsmittel“.

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