Liebesgrüße aus dem Hohweg

■ Hallenhandball Bundesliga der Frauen: Leverkusen unterlag Walle mit 22:24

...Aber die Unschuld vom TuS Walle (22:0 Punkte) war schwer gefährdet. Immer wieder wollten die Handballerinnen aus dem rheinischen Luftkurort Leverkusen der Bremer Torfrau Sabine Picken-Adamik ans Netz. Doch die blieb standhaft und brachte damit den stürmischen TSV Bayer schier zur Verzweiflung.

Die Waller Handballerinnen liefen ihrem sonst sprühenden Torcharme am Mittwochabend hinterher. Genau 24 Minuten dauerte es, bis Cordula David mit einem Konter an den Leverkusener Kreis stürmte und Silke Fittinger das runde Lederbukett in die Hand spielte. Da wurde Leverkusens Torhüterin Astrid Seiffert schwach und gab ihre Maschen zum Einwurf frei: Die Handballerinnen vom TuS Walle führten das erste Mal an diesem Abend mit 10:9.

Bis dahin sah es tatsächlich so aus, als wollte Leverkusen nichts von den Waller Torwerberinnen wissen. Corinna Kunze demonstrierte im Bayer-Rückraum mehrmals eindeutig, daß sie sich den Sieg nicht ausspannen lassen wollte. Die gesamte erste Halbzeit spielte Leverkusen mit unveränderter Aufstellung.

Der Bremer Brautvater Hans- Herbert Ludolf, der sein Team auch weiter ungeschlagen zur Meisterschaft führen will, reagierte. Mit Sabine Picken-Adamik, Rechtsaußen Klara Orban und Linksaußen Silke Fittinger, mit den Rückraumspielerinnen Csilla Elekes, Cordula David und Eva Kiss und Aniko Geczi ging die Erste Waller Wahl auf Torejagd. Bis zur Halbzeit konnten die Waller Frauen ihren Vorsprung auf 13:9 ausbauen.

In der Pause hatten sich die Waller Frauen zu früh gefreit. Fünf, sechs Tore Vorsprung hatten sie sich herausgespielt, allen voran Cordula David und Csilla Elekes. Dann mußte Elekes beim Spielstand von 22:17 (52.Minute) wegen einer dritten Zeitstrafe vom Platz.

Leverkusen drängte erneut, knöpfte den Waller Abwehrriegel auf und konnte in zweieinhalb Minuten auf 23:21 herankommen. Der Sieg, gerade noch in festen Händen, schien den Bremerinnen noch einmal untreu werden zu wollen.

Auch Leverkusen öffnete jetzt die Abwehr, reizte mit Löchern im Block und an den Außenstellen. Denen konnten die Wallerinnen nicht widerstehen. Aniko Geczi wuchtete in der 57. Minute den Ball zum entscheidenden 24:21 ins Leverkusener Netz.

Damit haben die Waller Frauen alle Teams aus der 1. Bundesliga hemmungslos vernascht und dürften in der Meisterschaft kaum noch zu schlagen sein. Markus Daschner