Wer macht schönste Lampe?

■ Design-Wettbewerb der Stadtwerke

Energiesparendes formschön.

Wußten Sie, daß eine normale Glühbirne eigentlich ein kleiner Ofen ist und aus dem Strom 91% Wärme, aber nur 9% Licht macht? Leuchtstoffröhren dagegen nutzen 60% des Stroms, leuchten wunschgemäß kaltweiß bis warmgelb, sparen ökologisch Strom — aber aus den meist überaus teuren Hänge-, Wand- und Tischlampen, gemacht für die gemeine Glühbirne, ragen sie klobig und häßlich heraus wie bläßliche Röhren-Pilze. Das muß nicht sein, dachten sich die Bremer Stadtwerke und sorgten erstens per Wettbewerb für einen 50.000 Mark teuren „innovativen Schub“ im Leuchten- Design, zweitens für Leuchten- Markt-Überblick.

Also erstens: StudentInnen von 20 Hochschulen reichten 200 Entwürfe für energiesparlampenfreundliche Leuchten-Modelle ein, bekamen je Gruppe 1.000 Mark für Materialkosten und dürfen jetzt auf Preise bis 5.000,-hoffen.

Zweitens: Was es auf dem Markt schon alles gibt an Tisch-, Pendel-, Steh- und Wandleuchten, gibt es jetzt in einem 47-Seiten- Katalog der Stadtwerke mit Wattzahlen, Preisen und Herstellern versehen.

Die Ausstellung im Kundenzentrum Sögestraße/Wall zeigt gelungene und röhrenverträgliche Leuchten der gängigen Firmen — und dazu die eingereichten Wettbewerbs-Entwürfe. Da spannen sich Stahlrohre vom Boden zur Decke, da strahlt das Licht aus auspuffähnlichen, verschiebbaren Objekten, hinter gestanzten Blechen, in blauer Flüssigkeit hinter Acrylrohren.

In einer Veranstaltungsreihe geht es zwei Wochen lang um ökologische und Spar-Effekte für Arbeitsplätze, Kleingewerbe und Wohnräume. Daß die Röhren mit giftigem Quecksilber funktionieren, wird nicht verschwiegen — und daß sie zu Glas und neuem Quecksilber recyclefähig sind. S.P.

Ausstellung täglich, auch Sa.+So., 9-18 Uhr; erste Podiumsdiskussion heute, 19 Uhr, Am Wall 114: zum Treibhauseffekt mit Klaus Traube, BUND-Chef v. Braunmühl, Stadtwerke-Chef Czichon.