Treuhand zieht aus

■ Ausverkauf der alten DDR-Betriebe findet ab März im ehemaligen Reichsluftfahrtministerium statt

Berlin. Der größte „Konzern“ in Deutschland, die für die Privatisierung des volkseigenen Vermögens in der ehemaligen DDR zuständige Treuhandanstalt in Berlin, zieht Mitte März in ein geräumigeres Domizil um. Neue Adresse der Anstalt öffentlichen Rechts, die täglich von in- und ausländischen Investoren aufgesucht wird, ist dann das ehemalige Haus der Ministerien in der Leipziger Straße im Bezirk Mitte. Der Bereich Liegenschaften bleibt allerdings weiterhin am Alexanderplatz, und die Gesellschaft zur Privatisierung des Handels behält ebenso ihre Räume in der Hans-Beimler-Str. 70. Die Treuhand wird mit etwa 1.200 ihrer fast 2.000 Beschäftigten in das ehemalige Reichsluftfahrtministerium einziehen, das seit Jahresanfang vom Bundesfinanzministerium verwaltet wird. Für Modernisierung, Substanzerhaltung und Denkmalschutz wird ein „zweistelliger Millionenbetrag“ aufgewendet. Ein Viertel der Kosten verschlingen technische Installationen wie ein modernes Telefon- und Computernetz. Die Zimmerausstattung erfolgt nach den Grundsätzen des Bundesrechnungshofes und liegt zwischen 5.000 bis maximal 20.000 Mark je Raum. Für den Aus- und Umbau wurden so weit wie möglich Firmen aus den neuen Bundesländern herangezogen. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude mit 2.500 Räumen wurde 1935 bis 38 vom Architekten Prof. Ernst Sagebiel errichtet. Der baute auch das Verwaltungsgebäude des Flughafens Tempelhof. Das Ministerium war der erste „Verwaltungsgroßbau“ der NS-Zeit und überdauerte den Krieg weitgehend unzerstört. Der Bau soll historisch belassen oder so wiederhergestellt werden. dpa