Anhörung in Jülich

■ Kernforschungsanlage will neues „Zwischenlager“

Berlin (taz) — Die öffentliche Erörterung für eine neue Lagerhalle, die Atomabfall aus dem Hochtemperatur-Versuchsreaktor AVR aufnehmen soll, steigt am Dienstag in der Stadthalle Jülich. Das „Zwischenlager“ war von der Kernforschungsanstalt Jülich beantragt worden, weil der Kugelhaufenreaktor endgültig stillgelegt werden soll. Ein Endlager für hochradioaktive 310.000 Brennelementekugeln ist aber nicht in Sicht.

Nach Angaben der Grünen haben über 800 BürgerInnen Einspruch erhoben. Bei dem Anhörungstermin werden die Einwender von Experten des Darmstädter Öko-Instituts unterstützt. Hauptargumente gegen die Lagerhalle sind die ohnehin hohe Strahlenbelastung in der Umgebung der Kernforschungsanstalt und mangelnde Sicherheitsvorkehrungen der Halle gegen Flugzeugabstürze und Erdbeben. Regionale Bürgerinitiativen und Grüne fordern von der Landesregierung in Düsseldorf ein „komplettes Ausstiegskonzept“ und nicht „immer neue Zwischenlager“, die das Problem nicht lösen. gero