Bremen: Patriot-Raketen nach Israel

Bremen (taz) — 36 Patriot-Raketen der niederländischen Armee sind in der Nacht zum Samstag im Bremer Hafen Richtung Israel verschifft worden. Rund 20 DemonstrantInnen behinderten in der Sicherheitszone des Ladekrans die Verladung zwischen zwei und drei Uhr nachts. Die Raketen waren in Bremen nicht als gefährliche Güter deklariert worden. Der Sprecher des Hafensenators Will erklärte, man gehe deshalb davon aus, daß die Sprengköpfe der Patriots nicht mit auf das Schiff verladen worden seien.

Weder die Bremer Bundeswehr noch das zuständige Hafenamt hätten zunächst etwas von der Patriot-Verschiffung gewußt, erklärte Will. Deshalb sei auch die Zollfahndung eingeschaltet und das Auswärtige Amt um Aufklärung gebeten worden. Das unter israelischer Fahne fahrende „Zim Italia“ lief am Samstag um 15:20 Uhr mit den Patriot-Raketen in Richtung Israel aus. Das niederländische Verteidigungsministerium hatte angekündigt, daß mit den Patriots auch 70 Luftwaffen-Soldaten nach Israel geschickt würden. In Bremen hatte sich vor einer Woche der Landesparteitag der Grünen mit knapper Mehrheit ausdrücklich auch für die Lieferung von deutschen Patriot-Raketen an Israel ausgesprochen. Ase