Internationale Hilfe für Cholera-Kranke in Peru

Lima (afp/ap) — Mit internationaler Unterstützung versucht die peruanische Regierung die seit Anfang Februar grassierende Cholera-Epidemie in den Griff zu bekommen. Wie das Gesundheitsministerium in Lima am Montag mitteilte, trafen bereits 30 Tonnen Medikamente aus dem Ausland ein. Ärzte aus Kuba, den USA und Frankreich helfen in besonders betroffenen Zonen bei der Versorgung der Patienten. Inzwischen sind fast 17.000 PeruanerInnen an Cholera erkrankt und mehr als hundert gestorben.

Unterdessen schotten sich die südamerikanischen Länder weiter gegen Peru ab. Kolumbien kündigte am Montag an, es werde keine frischen Lebensmittel mehr aus Peru und Ecuador importieren. Die EG-Außenminister berieten gestern in Luxemburg über ein Einfuhrverbot für peruanische Lebensmittel.

Schwere Vorwürfe gegen die eigene Regierung erhob in Lima Gesundheitsminister Carlos Vidal. „Nicht nur diese, sondern alle Regierungen der letzten 30 Jahre sind verantwortlich“, sagte er. Man habe versäumt, eine Kanalisation für die gesamte Bevölkerung aufzubauen. „Wir haben seit 30 Jahren kein vernünftiges Abwassersystem mehr gehabt.“ Die Regierung bemühe sich nun um einen Kredit der Internamerikanischen Entwicklungsbank sowie um ausländische Hilfe bei Aufbau eines Kanalisationsnetzes.

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